Ab 2028 rollen Akku-Züge durch Thüringen

Ab Dezember 2028 plant Thüringen erstmals Elektroloks im Nahverkehr einzusetzen, die ihren Strom aus Akkus beziehen. Die Züge werden vor allem in Nord- und Mittelthüringen die heute verkehrenden Dieselloks auf Streckenabschnitten ersetzen, die nicht elektrifiziert seien, teilte das Verkehrsministerium am Freitag in Erfurt mit. Ein entsprechendes Vergabeverfahren des Freistaats sei kürzlich gestartet worden.

Der Einsatz der neuen Technik ist laut Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (Linke) Teil des Vorhabens, ab 2035 im Thüringer Regionalbahnverkehr nahezu vollständig auf Dieselloks zu verzichten. Ziel sei die deutliche Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausemissionen. Allerdings müsse auch der Bund seine Verpflichtungen erfüllen, und den bislang zu geringen Elektrifizierungsgrad des Thüringer Eisenbahnnetzes deutlich zu erhöhen.

Eine Umstellung auf die neuen Akku-Züge schon zu einem früheren Zeitpunkt sei wegen der langen Lieferfristen der Industrie nicht möglich, bedauerte Karawanskij. Trotzdem bleibe die geplante Umstellung ein wichtiger Schritt für die Mobilitätswende hin zu einem klimaneutralen Eisenbahnverkehr im Freistaat.

Zunächst sei geplant, die neue Antriebstechnologie zwischen Erfurt und Nordhausen sowie Erfurt und Saalfeld einzusetzen. Die Triebwagen seien dann auch schneller als die heutigen Dieselloks unterwegs und sollen den Angaben zufolge über barrierefreie Einstiege, WLAN, Videoüberwachung sowie eine moderne elektronische Fahrgastinformation verfügen. Die Laufzeit der Verträge für die Akku-Züge betrage zunächst 15 Jahre.