Cambridge, Oxford, St Andrews – britische Unis gehören zur Weltspitze. Nach dem Brexit-Aus für mehrere Jahre können Studierende dort bald wieder mit dem Erasmus-Programm kostenfrei studieren.
Studierende und Auszubildende aus der EU können ab 2027 wieder mit dem Programm Erasmus+ in Großbritannien lernen. Nachdem das Vereinigte Königreich im Rahmen des Brexit aus dem EU-Programm ausgetreten war, kündigte die britische Regierung am Mittwoch in London nun die Rückkehr an.
Erasmus+ ist eines der zentralen Bildungsprogramme der EU. Studierende, Auszubildende, Schüler und auch Lernende und Lehrende aus Bereichen wie Erwachsenenbildung, Jugend- und Sportprogrammen werden mit dem Programm von der EU für ihr Lernen in einem anderen europäischen Land gefördert.
Begründet liegt das nach dem niederländischen Gelehrten Erasmus von Rotterdam benannte Programm 1987 im Austausch von Hochschulen. Studierende lernen für ein Semester oder ein Jahr an eine Universität eines anderen EU-Landes, ohne dort Gebühren zu zahlen. Sie erhalten zudem ein Stipendium für das Leben im Ausland. 2024 waren knapp 1,5 Millionen Europäer mit Erasmus+ im Ausland.
Das Vereinigte Königreich hätte nach dem Brexit Partner des Programms bleiben könnten. Die damalige Regierung lehnte das aber ab und ersetzte es durch ein ähnliches eigenes Programm für einen weltweiten Austausch von Lernenden.
Der EU-Abgeordnete Bernd Lange (SPD) begrüßte die Rückkehr Großbritanniens. Es sei auch ein symbolischer Meilenstein der Wiederannäherung. Denn Erasmus+ sei mehr als nur ein Bildungsprogramm, so der Co-Vorsitzende der EU-Kontaktgruppe zum Vereinigten Königreich; es lasse “seit Jahrzehnten Studierende und Auszubildende auf unserem Kontinent über den Tellerrand blicken”, vermittele gemeinsame Werte und “fördert auf unvergleichliche Weise Zusammenhalt und Vernetzung junger Menschen”.