Aachener Bischof: Von negativen Nachrichten nicht überfluten lassen

Der Aachener Bischof Helmut Dieser hat dazu aufgerufen, sich von negativen Nachrichten nicht überfluten zu lassen. „An den hard facts kann ich unmittelbar nichts ändern, wohl aber daran, was sie mit mir machen“, sagte Dieser am Silvesterabend in der Jahresschlussandacht im Aachener Dom laut Predigttext. Der durch zahlreiche Kriege und Krisen bedrohte Weltfrieden, der Klimawandel, weltweite Fluchtbewegungen oder wachsender Antisemitismus machten vielen Menschen Angst. Zu den negativen Nachrichten zählten auch innerkirchliche Konflikte, die hohe Zahl an Kirchenaustritten und der Bedeutungsverlust der Kirchen und des christlichen Glaubens in der Gesellschaft.

Diesen harten Fakten stehe der Trost Gottes gegenüber, der in Christus in die Welt gekommen sei, sagte der Bischof. Die erste Quelle dieses Trostes sei das Gebet. „Gebet ist eine Quelle des Trostes und der Hoffnung: Es verhindert, dass wir ohnmächtig und depressiv werden“, betonte Dieser. Im Gebet könnten Gläubige Gott die leidenden Menschen ans Herz legen und um Weisheit und Mut für die Regierenden bitten. „Wir rufen seine Vorsehung an, dass er den so brandgefährlichen Bestrebungen der Gewalt- und Hasspolitik wehrt und allen die Macht nimmt, die sie missbrauchen und die Menschen belügen und verführen“, erläuterte Dieser. „Wir flehen um Versöhnung zwischen den verfeindeten Lagern und Blockbildungen.“

Das Gebet mache auch Mut, selber zu handeln, auf Menschen zuzugehen, Leidenden beizustehen oder sich ehrenamtlich zu engagieren, sagte der Aachener Bischof. Es ermutige dazu, vom Recht der Meinungsfreiheit Gebrauch zu machen und „nicht zu schweigen zu dem, was unerträglich ist“, sich politisch gegen Radikalisierungen, gegen Extremisten und Populisten zu positionieren.