9.000 Jahre alte Feuerstelle in Hagener Blätterhöhle entdeckt

Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Stadt Hagen und mehrerer Universitäten haben eine rund 9.000 Jahre alte Feuerstelle in der Blätterhöhle in Hagen freigelegt. Dabei seien auch drei Pfeilspitzen aus Feuerstein sowie vor der Höhle das Fragment einer Harpune gefunden worden, teilte der Landschaftsverband am Donnerstag in Münster mit. Die etwa 70 Zentimeter große Feuerstelle stamm3 nach C-14-Datierungen von zwei Holzkohlen aus der Zeit von 6.500 und 7.000 vor Christus. Damit liege sie in der Zeit der letzten Jäger und Sammler. Ein Fund aus der Steinzeit sei bislang an der Blätterhöhle einzigartig, hieß es.

Am Rande eines vermutlichen Feuerstellenbereiches seien die Forschenden neben Holzkohlen, Tierknochen und Abfällen der Steingeräteherstellung auf drei gut erhaltene Pfeilspitzen aus Feuerstein gestoßen. Diese Funde stammten aus Schichten vom Ende der letzten Eiszeit.

Mit einem fast fünf Zentimeter langen Spitzenfragment sei erstmals ein Artefakt aus Knochen oder Geweih vor der Blätterhöhle entdeckt worden, teilte der LWL weiter mit. Das Alter könne derzeit noch nicht sicher bestimmt werden. Harpunen ganz ähnlichen Typs seien jedoch vom Ende der Altsteinzeit bekannt und würden gut zu dem späteiszeitlichen Fundhorizont vom Vorplatz der Blätterhöhle passen.

Von August bis Oktober fanden nach LWL-Angaben an der Blätterhöhle in Hagen-Holthausen archäologische Ausgrabungen statt. Diese wurden als gemeinsames Projekt von der Stadtarchäologie Hagen in Zusammenarbeit mit der LWL-Archäologie für Westfalen sowie der Ruhr-Universität Bochum und der Universität zu Köln durchgeführt.