300 Jahre altes Schachbrett für Grünes Gewölbe

Jede der Miniaturen auf dem Brett individuell gestaltet: Das Neue Grüne Gewölbe in Dresden ist jetzt im Besitz eines prunkvolles Schachbretts aus dem 18. Jahrhundert.

Großer Schlosshof im Residenzschloss Dresden, Blick auf das historische Grüne Gewölbe. Dort gibt es jetzt ein ganz besonderes Schachbrett zu sehen
Großer Schlosshof im Residenzschloss Dresden, Blick auf das historische Grüne Gewölbe. Dort gibt es jetzt ein ganz besonderes Schachbrett zu sehenImago / Sylvio Dittrich

Das Neue Grüne Gewölbe in Dresden ist um ein Objekt reicher: Seit kurzem ist in der Dauerausstellung ein prunkvolles Schachbrett aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. Das Spiel mit 32 virtuos geschnitzten Figuren aus Elfenbein und Ebenholz schließe „eine empfindliche Lücke“ in der Sammlung, sagte der Direktor des Grünen Gewölbes, Marius Winzeler, in Dresden. Einst hätten mindestens drei Schachspiele zur Schatzkammer des sächsischen Kurfürsten August der Starke (1670-1733) gehört.

Das Luxusobjekt aus der Zeit um 1705 wurde den Angaben zufolge von der Ernst von Siemens Kunststiftung für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) für knapp eine Million Euro aus Privatbesitz angekauft. Das kostbare Werk wird dem sächsischen Bildhauer Paul Heermann (1673-1732) zugeschrieben.

Jede der Miniaturen auf dem Brett individuell gestaltet

Es sei ein Prunkstück, „mit dem man gespielt haben könnte“, sagte Winzeler. Vor allem aber sei es auch schon in der Entstehungszeit ein Schauobjekt gewesen. Jede der Miniaturen auf dem Brett sei absolut individuell gestaltet und ein eigenes kleines Meisterwerk. Die dazugehörige Schatulle und das Schachbrett wurden in Augsburg gefertigt.

Das Schachbrett war 2018 auf dem Kunstmarkt aufgetaucht. Erworben wurde es jetzt von einer Galerie in Paris. Anlass ist die Gründung des Grünen Gewölbes vor 300 Jahren. Die sächsische Schatzkammer wurde von Juni 1723 an eingerichtet.
In zwei Etappen entstand bis September 1729 das Schatzkammermuseum, in dem zum ersten Mal in Europa fürstliche Schätze einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wurden. Die SKD feiern das Jubiläum mit verschiedenen Angeboten bis 2029.