Offiziell ist die Schuldknechtschaft in Indien abgeschafft. Doch die Realität sieht anders aus. Die Organisation Jeevika hilft den Betroffenen und wurde dafür 2024 geehrt. Für ihre Arbeit erhält sie nun 30.000 Euro.
Für den Shalompreis 2024 sind wieder 30.000 Euro an Spenden gesammelt worden. Das Geld geht an die Organisation Jeevika, ein indisches Projekt gegen Schuldknechtschaft, wie der Eichstätter Shalom-Arbeitskreis für Gerechtigkeit und Frieden der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) am Montag mitteilte. Die Organisation ist den Angaben zufolge seit 1993 im Bundesstaat Karnataka im Südwesten Indiens aktiv und hilft seither Menschen sich aus Lebensverhältnissen zu befreien, die der Sklaverei gleichkommen.
Langfristiges Ziel sei es, eine egalitäre Gesellschaftsordnung zu schaffen – ohne Kastensystem, Patriarchat, Zwangs- und Kinderarbeit, heißt es. Erreicht werden solle dies durch rechtliche, wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Mittel. Dabei hülfen ehemalige Betroffene anderen von Schuldknechtschaft bedrohten oder betroffenen Menschen. Mit dem Spendengeld könne Jeevika nun dringend benötigte elektronische Geräte und anderes Material für Kinder und Jugendliche kaufen. Außerdem sollen Bücher zum Thema “Sklaverei” und Kastenwesen für das geplante Studien- und Forschungszentrum erworben werden.
Der seit 1981 vergebene Shalompreis gilt als einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise in Deutschland und finanziert sich nur aus Spenden. In den vergangenen Jahren kamen – wie auch dieses Mal – jeweils um die 30.000 Euro zusammen. Mit der Auszeichnung werden Einzelpersonen oder Organisationen geehrt, die sich in vorbildlicher Weise und oft unter großen Risiken für die Wahrung der Menschenrechte und den weltweiten Frieden einsetzen. Die Arbeit des Shalom-Arbeitskreises ist laut Mitteilung rein ehrenamtlich. Er wird getragen durch Studierende, auch ehemalige, und Mitarbeitende der KU sowie Eichstätter Bürgerinnen und Bürger.