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Roggenernte auf ehemaligem Todestreifen in Berlin

Zum 20. Mal wird an der Berliner Kapelle der Versöhnung Roggen geerntet – ein Zeichen der Erinnerung an die deutsche Teilung und für ein friedliches Europa.

Auf dem einstigen Berliner Todesstreifen wird die Getreideernte wieder eingeholt
Auf dem einstigen Berliner Todesstreifen wird die Getreideernte wieder eingeholtImago / epd

An der Kapelle der Versöhnung in Berlin-Mitte soll zum 20. Mal Roggen geerntet werden. Das Getreidefeld auf dem einstigen Todesstreifen misst rund 2.000 Quadratmeter und ist laut Stiftung Berliner Mauer zu einem lebendigen Teil der Erinnerungslandschaft an der Bernauer Straße geworden. Der Anbau von Roggen erinnere an die deutsche Teilung und stehe als Zeichen für die Überwindung von Angst und Gewalt an diesem historischen Ort, teilte die Stiftung in Berlin mit.

Aus dem Roggen werden europäische Friedensbrote

Nach der Ernte werde der Roggen für verschiedene Projekte eingesetzt. Unter anderem werde er mit Getreide aus elf mittel- und südosteuropäischen Ländern vermischt und gemahlen, woraus dann ein gemeinsam europäisches „Friedensbrot“ gebacken wird, so die Stiftung. Um die Pflege, Aussaat und Ernte des Roggenfelds kümmern sich laut Stiftung Berliner Mauer seit 2006 Studierende der Humboldt-Universität Berlin.