Hilfswerke schlagen Alarm: Weitere Einsparungen bei Entwicklung und humanitärer Hilfe im Bundeshaushalt würden Menschenleben gefährden. Auch für Deutschlands Interessen wären sie kontraproduktiv.
Kurz vor der geplanten Verabschiedung des Haushaltsentwurfs der Bundesregierung für 2026 warnen 17 Hilfsorganisationen vor weiteren Kürzungen bei internationaler Hilfe. Deutschland dürfe sich nicht aus seiner globalen Verantwortung zurückziehen, appellieren die Organisationen am Dienstag in einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD). Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen Brot für die Welt, Welthungerhilfe, One, Save the Children und Oxfam. Das Bundeskabinett will den Haushaltsentwurf für 2026 am Mittwoch auf den Weg bringen.
Geplante Kürzungen bei Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe gefährdeten “nicht nur lebensrettende Maßnahmen, sondern auch Deutschlands strategische Interessen und internationale Glaubwürdigkeit”, warnen die Organisationen. Investitionen in diese beiden Bereiche seien Investitionen in globale Sicherheit, Menschenrechte und wirtschaftlichen Wohlstand. Humanitäre Hilfe versorge Menschen in akuten Krisen mit dem Nötigsten und rette dadurch Leben. Deutschlands Stärke liege nicht nur in seiner wirtschaftlichen Leistung, sondern auch in seiner moralischen Führungsrolle.
Bereits für dieses Jahr hat die schwarz-rote Bundesregierung eine Kürzung des Entwicklungsetats von 11,2 auf 10,3 Milliarden Euro geplant. Auch die Mittel des Auswärtigen Amts für humanitäre Hilfe sollen sinken. Die Hilfsorganisationen befürchten weitere Kürzungen im Etat des Entwicklungsministeriums für das kommende Jahr.