16 Millionen Euro für Würzburger Aggressionsforschung

Wer an einer psychischen Erkrankung leidet, kann unter Umständen aggressiv werden. Welche biologischen Prozesse dafür verantwortlich sind, wollen Wissenschaftler jetzt in einer Studie herausfinden.

Welche Rolle spielt Aggression bei psychischen Erkrankungen? Dieser Frage widmet sich ein neues Forschungsprogramm, an dem auch die Universität Würzburg beteiligt ist, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstütze das Projekt bis 2028 mit 16 Millionen Euro. Dabei wollen die Wissenschaftler nach eigenen Angaben entschlüsseln, welche genetischen und molekularen Mechanismen auf aggressives Verhalten einwirken.

Aggression ist der Mitteilung zufolge ein Symptom unterschiedlicher psychischer Krankheiten. Sie tritt etwa bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen auf, aber auch bei ADHS, Schizophrenie und bipolaren Störungen. “Indem wir herausfinden, welche biologischen und chemischen Prozesse im Körper bei Aggression ablaufen, hoffen wir, aggressives Verhalten künftig besser vorhersagen und effektiver behandeln zu können”, erklärt Katja Bertsch vom Lehrstuhl für Psychologie.

Koordiniert wird der neue Sonderforschungsbereich von der RWTH Aachen. Beteiligt sind auch die Universitäten Frankfurt und Heidelberg. Das Würzburger Forschungsteam rund um Psychologin Bertsch wird an zwei Projekten mitarbeiten: in einem sollen Konflikte in Paarbeziehungen im Vordergrund stehen, während es im zweiten Projekt um den Zusammenhalt zwischen Aggression, Testosteron und anderen Hormonen geht.