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13 Straftäter aus Baden-Württemberg nach Afghanistan abgeschoben

Auch 13 schwere Straftäter aus Baden-Württemberg sind am Freitagmorgen nach Afghanistan abgeschoben worden. „Die Botschaft ist klar: Wer hier Straftaten begeht, muss unser Land verlassen“, teilte das baden-württembergische Justizministerium am Freitag mit. Die Abgeschobenen seien zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Sie haben Sexualstraftaten, Tötungs-, Körperverletzungs-, Betäubungsmitteldelikte und schwere Brandstiftung begangen.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind bei dem Flug von Leipzig/Halle nach Kabul insgesamt 81 afghanische Männer dabei. Es habe vor dem Abschiebeflug sogenannte technische Kontakte zu der Taliban-Regierung in Afghanistan gegeben. Konkret nannte das Ministerium Katar als Kontakt.

Zehn der Personen aus dem Südwesten wurden den Angaben zufolge durch die Landespolizei aus der Straf- oder Abschiebungshaft der Abschiebung zugeführt. Drei weitere Personen wurden vor der Abschiebung durch die Landespolizei festgenommen. Alle Abgeschobenen haben ein Einreiseverbot für die Europäische Union.

Abschiebungen nach Afghanistan sind umstritten, Menschenrechtsorganisationen lehnen sie wegen des autoritären Regimes dort vehement ab. Deutschland hatte auf Grundlage eines Abkommens bis zur Machtübernahme der Taliban 2021 Straftäter und Gefährder nach Afghanistan abgeschoben. Die Ampel-Regierung sorgte Ende August 2024 für Schlagzeilen, als erstmals seit drei Jahren wieder ein Abschiebeflug nach Afghanistan ging. Es blieb seitdem der einzige. (1762/18.07.2025)