100. Geburtstag: Paritätischer Hamburg mit Senatsempfang geehrt

Anlässlich des 100. Jubiläums hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) den Paritätischen Wohlfahrtsverband Hamburg am Freitag mit einem Senatsempfang im Rathaus geehrt. Der Paritätische Hamburg sei „ein starker Partner für Menschen, die in schwierigen persönlichen Lebenslagen auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind, um zurecht zu kommen und teilhaben zu können“, befand Tschentscher, wie der Verband mitteilte.

Der Paritätische hat in Hamburg eigenen Angaben zufolge rund 400 Mitgliedsorganisationen mit mehr als 1.000 sozialen Diensten und Einrichtungen, in denen rund 25.000 hauptamtlich und viele tausend ehrenamtlich Mitarbeitende tätig sind. Diese bieten soziale Dienstleistungen für Kinder, Jugendliche, Menschen mit Migrationsgeschichte, Obdach- und Wohnungslose, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung an.

Hamburg sei damals wie heute „eine reiche Stadt, andererseits gibt es viele Menschen, die Hilfe brauchen“, sagte Kristin Alheit, geschäftsführende Vorständin des Verbands. Die Stadt stehe vor großen Herausforderungen, darunter der demografische Wandel, zunehmende Armut, leere öffentliche Kassen und die Folgen zunehmender Fluchtbewegungen. „Wir müssen als Gesellschaft zusammenstehen und solidarische, gerechte und soziale Lösungen finden, die alle mitnehmen“, erklärte sie.

Vor 100 Jahren, im Jahr 1924, gründeten freie Träger die „Vereinigung der freien privaten gemeinnützigen Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands“ als fünften anerkannten Wohlfahrtsverband im damaligen Deutschen Reich. Acht Jahre später wurde sie in Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband umbenannt. In Hamburg waren die ersten Mitglieder Kindergärten, Genesungsheime, Krankenhäuser sowie Schul- und Ferienheime. Heute orientiere sich der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg an den Werten Offenheit, Vielfalt und Toleranz, hieß es. Er setze sich für Inklusion, Integration, soziale Gerechtigkeit, fairere Bildungschancen und gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung ein.

Als Dachverband berät und begleitet der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg seine Mitglieder fachlich, vertritt ihre Interessen gegenüber Politik und Kostenträgern und setzt sich für eine angemessene Finanzierung sozialer Arbeit sowie gute Rahmenbedingungen ein. Zudem engagiert er sich immer wieder mit eigenen Projekten: 1963 führte er Essen auf Rädern ein, seit 20 Jahren ist er Träger von „KISS Hamburg“, den Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen.