Ohlsdorfer Friedhof erwägt Bezahlschranke

Eine Maut für eine Fahrt über den Friedhof – das könnte in Hamburg bald Realität werden.

Stephan Wallocha / epd

Hamburg. Der Friedhof Ohlsdorf will den Autoverkehr auf seinem rund 400 Hektar großen Gelände eindämmen. Dafür werde auch über Bezahlschranken für Autofahrer nachgedacht, bestätigte eine Friedhofssprecherin auf epd-Anfrage. Möglich seien "Staffelpreise der besonderen Art": Eine kurze Verweildauer auf dem Friedhof könnte teurer werden als eine lange. Beschlossen sei aber "noch gar nichts", hieß es.
Der Friedhof wird täglich von rund 5.000 Pkw befahren – nur ein Drittel davon sind "echte Besucher", zwei Drittel reiner Durchgangsverkehr. Seit Jahren gibt es Gedankenspiele, wie dies zu vermeiden sei. Verboten ist es ohnehin: Verkehrsschilder weisen an den Eingängen darauf hin. Gegen Temposünder gab es sogar wiederholt Radarfallen in der Tempo-30-Zone, die über den gesamten Friedhof verläuft.

Entscheidung in diesem Jahr geplant

Ausgenommen von dem Fahrverbot sind der öffentliche Nahverkehr und Friedhofsbesucher, die mit ihrem Pkw zu einem Grab oder einer Kapelle fahren wollen. Zwei Buslinien sind auf dem insgesamt 17 Kilometer langen Straßennetz des weltweit größten Parkfriedhofes unterwegs und bedienen dabei 22 Haltestellen. Auch Radfahrer und Fußgänger sind von der geplanten Regelung nicht betroffen.
Eine Entscheidung über Bezahlschranken könnte noch in diesem Jahr fallen, ein Termin dafür sei aber derzeit nicht absehbar, hieß es. Am 26. Mai soll erst einmal ein großes Bürgerfest auf dem Friedhof gefeiert werden. (epd)