Der Max-Pechstein-Ehrenpreis der Stadt Zwickau geht in diesem Jahr an die Leipziger Malerin Doris Ziegler. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdige ihre unverwechselbare wie eigenständige Arbeit, teilte die Stadtverwaltung Zwickau am Montag mit. Das außergewöhnliche Werk der 1949 in Weimar geborenen Künstlerin gehöre zu den wichtigen malerischen Positionen der Gegenwart. Der Preis, der nach dem Expressionisten Max Pechstein (1881-1955) benannt ist, wird am 6. Oktober in Zwickau verliehen.
Die 74-jährige Ziegler zählt zur zweiten Generation der Leipziger Schule. Bekannt sei sie für ihre schonungslosen und unpathetischen Darstellungen des Alltags, hieß es. Als eine genaue Beobachterin nehme sie gesellschaftliche Veränderungen auf.
Ziegler studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Werner Tübke (1929-2004) und Wolfgang Mattheuer (1927-2004). In den 1980er Jahren habe sie in eindrucksvoller Reflexion den gesellschaftlichen Umbruch in Deutschland dokumentiert, hieß es. Zwischen 1988 und 1993 entstand ein Bilderzyklus zur friedlichen Revolution und zu den Wendejahren.
Von 1993 bis 2014 war Ziegler Professorin im Grundlagenstudium Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seit 2014 ist sie freischaffend. Vom 7. Oktober bis zum 14. Januar wird in den Zwickauer Kunstsammlungen eine Ausstellung mit Arbeiten von ihr zu sehen sein.
Der Max-Pechstein-Ehrenpreis für das Gesamtwerk eines Künstlers oder einer Künstlerin wird alle sechs Jahre verliehen. Zuletzt ging die Auszeichnung 2017 an den Leipziger Maler Hartwig Ebersbach.