Zwei Migrantenboote nahe Italien gekentert – über 50 Vermisste

Zwei Unglücke in einer Nacht: Nahe Italiens Küste kentern überladene Migrantenboote mit insgesamt rund 120 Menschen. Mindestens elf sind tot, das Schicksal von Dutzenden ist ungewiss.

In der Nacht zu Montag sind vor Italiens Küste zwei Boote mit Migranten gekentert. Wie die Zeitung “Avvenire” berichtet, werden nach dem Untergang eines Segelbootes 100 Meilen vor dem süditalienischen Festland mindestens 50 Menschen vermisst. Zwölf Personen konnten gerettet und ins kalabrische Roccella Ionica gebracht werden. Nahe des Unglücksortes wurde die Leiche einer Frau geborgen, die sich an Bord befunden haben soll.

Zivile Seenotretter der deutschen Organisation “RESQSHIP” berichteten auf der Online-Plattform X von der Evakuierung eines weiteren gekenterten Bootes etwa 40 Meilen vor der italienischen Insel Lampedusa. Zehn Menschen seien unter Deck des vollgelaufenen Bootes ertrunken, 51 habe man retten können. Diese würden nun medizinisch versorgt.

2024 landeten bisher 23.725 Migranten an der italienischen Küste, wie aus aktuellen Statistiken des Innenministeriums hervorgeht. Die Zahl entspricht in etwa der aus dem Jahr 2022. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 55.902 – und damit mehr als doppelt so viele.