Die in der Filmakademie Baden-Württemberg entstandene studentische Produktion „No More Pool Time“ wurde am Mittwoch beim internationalen „Eisvogel-Preis für nachhaltige Filmproduktionen“ in der Nachwuchskategorie ausgezeichnet. Der jährlich im Vorfeld der Internationalen Filmfestspiele Berlin verliehene Preis sei in der Hauptkategorie mit 20.000 Euro und in der Nachwuchskategorie mit 5.000 Euro dotiert, teilte die Heinz Sielmann Stiftung am Donnerstag in niedersächsischen Duderstadt (Kreis Göttingen) mit.
Zum vierten Mal haben die Stiftung, das Bundesumweltministerium und die Kulturstaatsministerin Claudia Roth Filmproduktionen ausgezeichnet, die bei der Planung und Umsetzung auf besonders nachhaltige, ressourcenschonende Produktionspraktiken gesetzt haben. Bei „No More Pool Time“ haben Sebastian Sicker und Jonas Baumann laut Mitteilung bewusst szenische Motive und Schauplätze im Umland mit guter ÖPNV-Anbindung gewählt. Am Hauptdrehort deckte eine Photovoltaikanlage große Teile des Strombedarfs. Die jungen Filmemacher fanden eine kluge Lösung, die wechselnden Füllstände eines Pools dazustellen, ohne zusätzliches Trinkwasser zu verbrauchen.
In der Hauptkategorie gewann die Fernsehproduktion „Für immer Freibad“, eine ZDF-Auftragsproduktion der good friends Filmproduktions GmbH mit Sitz in Berlin. Besonders überzeugte die Jury das Mobilitätskonzept am zentralen Drehort in der Kleinstadt Forst in Brandenburg. Cast und Crew konnten ihre privaten Fahrräder dorthin liefern lassen, um diese für die Fahrten von der gemeinsamen Unterkunft zu den verschiedenen Drehorten zu nutzen.
Für Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zeigen die ausgezeichneten Produktionen, „wie gute Unterhaltung auch sparsam und umweltfreundlich entstehen kann“. Der Eisvogel-Preis ziele darauf ab, „den ökologischen Fußabdruck der Filmproduktionen um ein Vielfaches zu reduzieren und eine Umstellung auf eine ressourcenschonende, innovative Produktionsweise zu erreichen“. Für Jochen Paleit, Vorstandsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung, sind „hoher Energieverbrauch, CO₂-Emissionen und Ressourcenverschwendung nach wie vor ein großes Problem der Filmindustrie“. Die Preisträger zeigten, „wie eine umweltschonendere Produktion von Filmen möglich ist, ohne dabei Abstriche in der künstlerischen Verwirklichung und Qualität ihrer Werke zu machen“. (0346/13.02.2025)