Zwei Gedenkstelen in Bremen erinnern an die Todesmärsche von 1945

Zwei Gedenkstelen sollen im Bremer Norden an die Todesmärsche der Häftlinge aus den Außenlagern des Konzentrationslagers Neuengamme im Jahr 1945 erinnern. Die Stelen sollen am 13. April um 11 Uhr an der Gedenkstätte Bahrsplate und um 12 Uhr am Bahnhof Farge errichtet werden, wie eine Sprecherin der Bremer Senatorin für Kinder und Bildung am Mittwoch mitteilte. Bei der Einweihung an der Bahrsplate wird den Angaben zufolge unter anderem der Enkel eines ehemaligen Häftlings und Generalsekretär des Verbandes Amicale International de Neuengamme, Kristof van Mierop, sprechen. Am Bahnhof Farge berichtet Lilja Girgensohn von den Arolsen Archives, dem nach eigenen Angaben weltweit größten Archiv zu den Opfern des Nationalsozialismus, über die Rolle das KZ-Außenlagers Farge als Drehscheibe für die Todesmärsche aus dem nordwestdeutschen Raum.

Als im April 1945 die Außenlager des KZ Neuengamme geräumt wurden, führte der Weg der Gefangenen aus Meppen, Versen, Wilhelmshaven und Bremen durch Bremen-Farge weiter in das Stammlager Neuengamme und das KZ-Auffanglager im Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel. Das KZ-Außenlager Farge wurde so zu einer Zwischenstation für etwa 5.000 Häftlinge geworden. Hunderte von ihnen seien auf den Todesmärschen entlang der Strecke an Entkräftung gestorben oder wurden von den begleitenden Wachmannschaften ermordet.

Gefördert wird das Projekt den Angaben zufolge vom niedersächsischen Kultusministerium im Rahmen des Förderprogramms „75 Jahre Demokratie in Niedersachsen. Alles klar!?“ Beteiligt seien weiter die Berufsschule Osterholz-Scharmbeck, die UNESCO-Projektschule sowie die Waldschulen Schwanewede und Hagen-Beverstedt und die Oberschule Geestequelle in Oerel.