Zusammenstöße am Josefsgrab im palästinensischen Nablus
Bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischer Armee nahe des sogenannten Josefsgrabs in Nablus sind am Donnerstagmorgen rund 100 Palästinenser verletzt worden. Zu den Konfrontationen in der palästinensischen Stadt kam es, als die Armee den Zutritt Hunderter jüdischer Gläubiger zu der Grabstätte sicherte, wie israelische Medien berichteten. Palästinenser warfen demnach Molotowcocktails auf die Soldaten. Der Einsatz von Gummigeschossen und Tränengas durch die Sicherheitskräfte habe zu vielen Verletzten geführt.
Das Josefsgrab liegt offiziell in den unter palästinensischer Kontrolle liegenden Gebieten des Westjordanlands. Die israelische Armee koordinierte und sicherte bisher Besuche jüdischer Beter zu bestimmten Zeiten. Dabei kam es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen. Nach Angaben der Zeitung „Haaretz“ wurden im vergangenen Jahr sieben Palästinenser bei Besuchen israelischer Gläubiger getötet.
Den Osloer Verträgen aus den 90er-Jahren zufolge sollte das Grab als Enklave im palästinensischen Gebiet unter israelischer Verwaltung bleiben. Nach einem palästinensischen Angriff auf israelische Soldaten im Herbst 2000 gab die Armee das Monument jedoch auf. Fromme Juden pilgern indes weiterhin zum Grab ihres Erzvaters, um dort zu beten.