Zusammen wachsen lassen: Bunte Vielfalt

Die Kartoffelaktion 2023 lädt wieder dazu ein, die Vielfalt dieser besonderen Pflanze ganz praktisch zu entdecken, alte und seltene Kartoffel­sorten anzubauen und diese zu erhalten.

Bunte Vielfalt: die diesjährigen Kartoffelsorten.
Bunte Vielfalt: die diesjährigen Kartoffelsorten.Christian Martin

Der heimische Kartoffelanbau schützt auch das Klima. Somit ist die Kartoffel ein Klima-Superfood. Die Kartoffelaktion ist ein Mitmach-Projekt mehrerer Bistümer und Landeskirchen – sie steht unter dem Motto „Zusammen wachsen lassen“. Die Evangelische Kirche von Westfalen ist wieder dabei und verschenkt insgesamt 300 Kartoffelsets mit fünf alten Sorten zum Anbauen.

Mitmachen können alle, die sich für den monatlichen Newsletter („Kartoffelbriefe“) der Kartoffelaktion anmelden. Die Keimlinge können im Garten, auf dem Balkon oder einfach in Blumenkübeln gepflanzt werden. Die „Kartoffelbriefe“ geben Tipps zum Anbau sowie Schöpfungsimpulse und Aktionsideen für Kinder. Außer Einzelpersonen und Familien möchte die Aktion dieses Jahr Gruppen dafür begeistern, gemeinschaftlich zu gärtnern und Kartoffeln und samenfeste Nutzpflanzen anzubauen und zu erhalten.

Zunächst als „Teufelszeug“ verschrien

Die Kartoffel ist eine Allrounderin im Gemüsebeet. Entdeckt worden ist sie von den Vorfahren der Inka. Im heutigen Peru und Chile bauten sie die Knolle bereits vor etwa 8000 Jahren im Andengebirge an. Sie schätzten die Widerstandskraft und Bekömmlichkeit der Kartoffel und züchteten eine hohe Sortenvielfalt.

Als die Europäer im 16. Jahrhundert das Inkareich blutig niederschlugen, stahlen sie von dort nicht nur Silber und Gold, um es nach Europa zu bringen – sondern auch die Kartoffel. Sie war jedoch zunächst als „Teufelszeug“ verschrien, denn den ersten Testessern wurde reihenweise übel von der Pflanze. Sie verspeisten statt der Knolle die oberirdischen Früchte der Kartoffel – die wegen ihres hohen Solaningehalts giftig sind.

Bewahrung der Vielfalt an Kartoffelsorten

Im heutigen Peru ist die Kartoffel immer noch beliebt. Es gibt eine hohe Vielfalt an Kartoffelsorten: blaue, schwarze, gelbe, rote, rosa gescheckte, kleine runde und längliche wie Tannenzapfen. Mit Unterstützung von Brot für die Welt hilft die Bauernorganisation Chirapaq, diese Vielfalt zu bewahren und die Ernährung der Kleinbauernfamilien zu sichern. Materialien für Kinder regen dazu an, sich mit dem Projekt und mit der globalen Dimension der Kartoffel zu beschäftigen. Ganz wichtig, gerade beim Gärtnern mit Kindern: Was über der Erde wächst, ist giftig. Gerade die schönen Beeren, die schon damals die Menschen fasziniert haben.

• Anmeldungen zur Aktion sind bis zum 2. März möglich. Weitere Informationen gibt es im Internet: www.oikos-institut.de/angebot/kartoffel-aktion.