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Zur Person: Roman Schwarzman

Roman Schwarzman überlebte als Kind die Verfolgung der Nazis in der Ukraine und ist heute Vorsitzender des Verbandes für jüdische KZ- und Holocaust-Überlebende in Odessa. Der 88-Jährige lebt auch heute noch mit seiner Frau trotz des Krieges in seinem Heimatland. Am Mittwoch sprach er bei der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Bundestag.

Schwarzman wurde 1936 im ukrainischen Berschad als drittjüngstes von neun Kindern geboren. Als 1941 deutsche und rumänische Truppen in seine Heimatstadt vorrückten, versuchte die Familie zu fliehen, wurde jedoch aufgehalten. Mit fünf Jahren erlebte Schwarzman die Besetzung seiner Heimatstadt, in der mehr als 25.000 Jüdinnen und Juden, darunter auch seine Familie, in ein Ghetto gesperrt wurden. 1944 wurde das Ghetto von der Roten Armee befreit.

Trotz der schwierigen Umstände der Nachkriegszeit konnte Schwarzman die Schule besuchen und eine Schlosserlehre machen. Wegen der damaligen Hochschulbeschränkungen für Jüdinnen und Juden absolvierte er sein Studium in Abendkursen. Später wurde er Vizedirektor in einem größeren Odessaer Metallunternehmen, wo er nach eigener Aussage bis kurz vor Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine arbeitete und noch heute als Berater tätig ist.

Als Vereinsvorsitzender nimmt Schwarzman seit mehr als dreißig Jahren an internationalen Holocaust-Gedenkveranstaltungen teil und setzt sich für eine lebendige Erinnerungskultur ein.