Zur Person: Francis Alÿs

Francis Alÿs kam 1959 im belgischen Antwerpen zur Welt. 1986 zog der gelernte Architekt nach Mexiko City – und wurde dort zum Künstler. Anfangs sei das ein Weg gewesen, sich in der neuen Umgebung und der kolossalen Stadt zurechtzufinden, erzählte er später. In Mexiko lebt er bis heute.

Die Auseinandersetzung mit seiner Umgebung und dem Alltagsleben der Menschen blieb, ebenso wie die Suche nach einem Zugang durch künstlerische Mittel. Alÿs bedient sich dafür einer Vielzahl von Ausdrucksformen: öffentliche Aktionen und Performances, Installationen, Videos, Gemälde und Zeichnungen.

Mit einer undichten, konstant tropfenden Farbdose lief er die Grenze zwischen Israel und den Palästinensergebieten ab. Durch Mexiko-City schob er einen Eisblock, bis von diesem nichts mehr übrig war. Mit hunderten Freiwilligen versetzte er eine Sanddüne um zehn Zentimeter. Seit 1999 dokumentiert er weltweit Kinderspiele in Videos, die 2022 auch im Belgischen Pavillon auf der Biennale in Venedig gezeigt wurden.

Am 17. November erhält Francis Alÿs in Köln den Wolfgang-Hahn-Preis, der jährlich von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Kölner Museum Ludwig vergeben wird und mit dem Ankauf einer Arbeit verbunden ist. Das Museum erwirbt zwei zusammengehörige Malereien. Ursprünglich kaum größer als Postkarten ließ Alÿs sie im Stil von Emaille-Werbetafeln von mexikanischen Schildermalern reproduzieren.