Zunehmend Probleme mit Eichenprozessionsspinnern

Im Norden gibt es zunehmend Probleme mit den Raupen von Eichenprozessionsspinnern, deren feine Brennhaare gefährlich werden können. So erobert der Nachtfalter beispielsweise in Oldenburg immer mehr Bäume. „2020 haben wir gerade mal drei Nester im Westen und Süden der Stadt gezählt, 2023 waren es schon mehrere Hundert. Aktuell erreichen uns täglich neue Meldungen über befallene Eichen“, erklärte am Freitag der Oldenburger Fachdienstleister Stadtgrünpflege und Friedhöfe, Jorit May. Das habe mit dem Klimawandel zu tun.

„Die damit einhergehenden wärmeren Perioden begünstigen die Entwicklung und Verbreitung des ursprünglich in Mitteleuropa beheimateten, wärmeliebenden Falters“, erläuterte May. Der Befallsdruck sei auf jeden Fall hoch. „Unser Problem ist, dass es aufgrund der hohen Zahl an Meldungen länger dauert, die einzelnen Nester zeitnah entfernen zu lassen. Zudem ist eine gewisse Priorisierung notwendig.“

Wer die Haare der Raupen mit der Haut berührt, kann Hautirritationen oder allergische Reaktionen erleiden. Wer die Härchen einatmet, kann sogar Atemwegsprobleme bekommen. Wer Kontakt mit den Raupen habe, solle keinesfalls die Augen berühren, raten die Oldenburger. „Gehen Sie direkt duschen, die Kleidung sollte bei 60 Grad gewaschen werden. Nur so wird das Nesselgift zerstört. Falls starke allergische Reaktionen auftreten sollten, ist ein Arztbesuch ratsam.“

Auch aus Bremen kommen Meldungen über eine Zuspitzung des Problems. In den vergangenen Jahren habe sich der Eichenprozessionsspinner zunehmend nach Norden ausgebreitet, warnte das Bremer Gesundheitsamt. Vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen, im Saarland und insbesondere in Berlin, Brandenburg, Hamburg und Niedersachsen sei ein erhöhtes Auftreten zu beobachten.