Zukunftsperlen: Das „Trainingsgerät für die Seele“ wird 20

Seit 20 Jahren sind die „Perlen des Glaubens“ Teil von Kinder- und Jugendarbeit und von spirituellen Angeboten. Jetzt soll es in die Zukunft gehen.

In Breklum wurde an der Zukunft der "Perlen des Glaubens" gearbeitet.
In Breklum wurde an der Zukunft der "Perlen des Glaubens" gearbeitet.Kirstin Faupel-Drevs

„Ich schwebe noch“, sagt Kirsten Faupel-Drevs kurz nach dem Festwochenende. Mit 15 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren hat die Pastorin im Christian-Jensen-Kolleg das 20. Jubiläum der „Perlen des Glaubens“ gefeiert. „Es war ein wunderbares Fest und ein zauberhaftes Wochenende“, schwärmt sie, bei dem es vor allem um die Zukunft der Perlen ging.

Eigentlich wollte Altbischof Martin Lönnebo mit Beginn seines Ruhestands einen neuen „Kleinen Katechismus“ schreiben. Kinder und Jugendliche sollten dabei im Fokus stehen, ihnen wollte er einen modernen Zugang zur Kirche zum Glaubensbekenntnis oder dem Abendmahl ermöglichen. Doch es kam anders. 1995 inspirierten ihn Fischer im Urlaub in Griechenland, die mit einer Art Armband hantierten.

Armband für Glauben und Spiritualität

Statt eines Buches entstanden 1996 die „Perlen des Glaubens“ – damals unter dem Namen „Frälsarkransen“, was so viel wie Rettungsring oder Erlöserkranz bedeutet. „Das Trainingsgerät für die Seele“ nannte Lönnebo das Armband, das die Menschen in ihrem Glauben und ihrer Spiritualität von dort an begleiten konnte.

Kirsten Faupel-Drevs begegnete den Perlen in Finnland. Bis heute ist in dem kleinen Armband mit den 18 Perlen alles drin. „Halt, Freude, Kreativität das ganze Leben mit seinen vielen Themen und auch meine Frömmigkeit. Ohne Perlen gehe ich nicht mehr aus dem Haus.“

Gemeinsam mit einem Team holte sie das Konzept nach Deutschland und präsentierte die „Perlen des Glaubens“ 2003 auf dem ersten ökumenischen Kirchentag in Berlin. Es wurde Begleitmaterial entwickelt und seit 2010 gibt es eine Ausbildung für Menschen, die den Umgang mit den Perlen an andere weitergeben möchten. „Rund 80 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sind heute in ganz Deutschland aktiv.“

15 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren haben sich in Breklum Gedanken über die Zukunft der Perlen gemacht.
15 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren haben sich in Breklum Gedanken über die Zukunft der Perlen gemacht.Kirstin Faupel-Drevs

Am Jubiläumswochenende in Breklum sollte der Fokus jetzt auf der Zukunft liegen. „Der Wunsch nach Vernetzung ist groß“, sagt Faupel-Drevs. Geplant sei ein ökumenisches Netzwerk für alle, die mit den Perlen arbeiten. Die Online-Plattform soll aber auch Menschen ansprechen, die noch neu und neugierig sind. Sie soll zeigen wie vielfältig die Perlen genutzt werden können, „von Haupt- und Ehrenamtlichen, aber auch bei systemischen Fragen oder von Psychotherapeutinnen“, sagt die Pastorin. Auch an interreligiösen und interkulturellen Ideen soll weitergedacht werden. Mit den Perlen ließen sich über Glaubensgrenzen hinweg Lebensthemen ansprechen, sagt Faupel-Drevs.

Berühren Herz und Hand

„Die Perlen des Glaubens sind kein Schnee von gestern“, betont die Pastorin. „Sondern es geht noch einmal richtig los!“ Für sie sind die Perlen ein Medium jenseits von Buch, Bildschirm und Dogma, das für alle verständlich ist. „Gibt es ein besseres Medium für heute, das an die wesentlichen Glaubensinhalte heranführen kann, weil es Hand und Herz gleichermaßen berührt?“ Mit den Perlen arbeiten ist wie in einem Erfahrungsraum sein, sagt Faupel-Drevs, „da geschieht Kirche auf ganz neue Weise“.

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