Zukunftsmuseum Nürnberg mit neuer Tour für sehbehinderte Menschen
Das Zukunftsmuseum in Nürnberg erweitert sein Angebot für sehbehinderte und blinde Menschen. Die sogenannte HoloAudioTour ermöglicht es Menschen mit Sehbehinderung, die Ausstellung selbstständig zu erkunden, teilte das Museum am Dienstag mit. Die besondere Tour nutze Augmented-Reality-Technologie in Form einer AR-Brille und biete Zugang zu den Inhalten des Museums, die zielgruppengerecht aufbereitet seien. Verschiedene Sinne würden auf der Tour angesprochen.
„Das Zukunftsmuseum will seine Inhalte möglichst vielen Menschen zugänglich machen“, sagte Museumsleiterin Marion Grether laut Mitteilung. Die HoloAudioTour sei ein großer und wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit. Die AR-Brille biete einen 360-Grad-Rundum-Sound und navigiere die Besuchenden mit akustischen Signalen durch das Museum. Ergänzend gebe es eine farbige Einspielung auf der holografischen Linse der Brille, die seheingeschränkte Menschen unterstütze, auch visuell der Route zu folgen. Farbigkeit, Klang und Abspielgeschwindigkeit seien aus verschiedenen Optionen individuell wählbar.
Hörtexte, taktile Stationen, Gerüche und interaktive Elemente machten die Ausstellungsinhalte multisensorisch erlebbar. Beispielsweise könnten blinde Menschen das Gewicht verschiedener, ressourcenschonender Beton-Arten erkunden oder hören, wozu KI-Klänge heute schon fähig sind. Die Vielfalt des menschlichen Gehirns lasse sich ertasten.
Je Ausstellungsbereich wird ein Rundgang von 30 bis 60 Minuten angeboten. Die Teilnehmenden erhalten eine technische Einführung. Das individuelle Angebot kann von Einzelbesuchern, auch mit Begleitung, gebucht werden. Es ist im Museumseintritt enthalten. Das Projekt wurde der Mitteilung zufolge in enger Zusammenarbeit mit der Firma Inclusify aus Nürnberg sowie Menschen der Blinden-Community entwickelt und vom Freundeskreis des Museums finanziert. (00/2684/10.09.2024)