Zu Olympia Fassade der Pariser Madeleine-Kirche restauriert

Über Jahrzehnte galt der Eingang zur Pariser Madeleine als ein Schandfleck. Doch für Olympia haben sich Staat und Kirche zusammengerauft. Für das Sport-Großereignis warten große Pläne auf das Gotteshaus.

Zu den Olympischen Sommerspielen in Paris ist die Fassadenrenovierung der Kirche La Madeleine im Stadtzentrum abgeschlossen worden. Wie die Zeitung „La Croix“ (online Donnerstag) berichtet, feierten Kirchen- und Stadtvertreter am Mittwoch das Ende der zweijährigen intensiven Reinigungsarbeiten. Die Säulenfassade der Kirche nahe der Place de la Concorde war über viele Jahre verhängt gewesen; Bürger hatten von einem Schandfleck für die Stadt gesprochen.

Die der Maria Magdalena geweihte Kirche ist dem Bericht zufolge das am dritthäufigsten besuchte Gotteshaus in Paris. Während der Olympischen Spiele vom 26. Juli bis 8. September soll sie Zentrum der Olympia-Aktivitäten der katholischen Kirche und unter anderem ein Ruheort für die Athleten sein.

Die Kirche im neoklassizistischen Stil wurde 1764 unter König Ludwig XV. begonnen. Sie ist vom Olympieion von Athen inspiriert und sollte einen Blickpunkt von der gleichzeitig angelegten Place de la Concorde bieten. Nach mehreren Umwidmungen wurde das 1842 fertiggestellte Gotteshaus zur Pfarrkirche des Bezirks. Seither fanden hier auch Totenmessen für zahlreiche Prominente statt, etwa für Coco Chanel 1971, Marlene Dietrich 1992 oder zuletzt Johnny Hallyday 2017.

In zwei Jahren Bauzeit seien für die Restaurierung rund zehn Millionen Euro investiert, mehr als 150 Kubikmeter Stein und Hunderte Quadratmeter Pflaster erneuert worden, zitiert „La Croix“ den verantwortlichen Architekten, Thomas Gaudig. Der Pfarrer der Madeleine-Kirche, Patrick Chauvet, scherzte laut der Zeitung: „Vergessen Sie auch nicht, dass Maria Magdalena damals einen geistlichen Marathon auslöste, als sie den Jüngern verkündete, dass das Grab Jesu leer sei!“

Am 19. Juli soll hier die katholische Eröffnungsmesse für den olympischen Wettbewerb stattfinden. Täglich ist ein Gottesdienst für eine andere Teilnehmernation geplant, ebenso Musikprogramme und weitere Veranstaltungen der Olympia-Pfarrei.

Nach Fertigstellung der Fassade ist laut Bericht nun die Sanierung der Gebäuderückseite und der Seitenfassaden geplant. Diese sollen nach Worten des Architekten in fünf bis sechs Jahren abgeschlossen sein.