Zu Gast bei Urbane Künste Ruhr: Residenzkünstler stellen sich vor

Künstlerinnen und Künstler mit Gastaufenthalten im Ruhrgebiet stellen ihre Projekte vor. Unter der Überschrift „Von Fragmenten ausgehend“ können Interessierte am Donnerstag Einblicke in die nun endenden Recherchevorhaben mit Bezügen zur Region gewinnen, wie die Kunstinstitution Urbane Künste Ruhr am Dienstag in Bochum ankündigte. Die Künstler Jonas Leifert, Franziska Pierwoss und Anna R. Winder, die seit September im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets in Bochum residieren, stellen sich ebenso in Bochum vor wie Paula Pedraza und Marlin de Haan, die Gäste mit dem Schwerpunkt Performance in Duisburg und Essen sind. Ihre Aufenthalte enden am 30. November.

Winder stellt ihren Text „Manual“ vor. Darin verwebt sie Fragmente aus veröffentlichten und unveröffentlichten Schriften von Autoren, deren Hauptberuf nicht das Schreiben ist. Der Text reflektiere unter anderem über ästhetische Kategorien von Lesern und über das Schreiben als soziales Gefüge, hieß es. Gemeinsam mit Jihye Rhii und Úlfur Logason lese Winder Auszüge in deutscher und englischer Sprache vor.

Marlin de Haan setzt sich für ihr Projekt „Practising Apocalypse“ (den Untergang üben) mit dem mehrtägigen Belegungstest im Juni 1964 im atomsicheren Dortmunder Sonnenbunker auseinander. Sie führe Interviews, stöbere in Archiven und sammele Material, heißt es. An der „Schnittstelle von Tagebucheinträgen und Klatschpresse, Leerlaufmomenten und Deep Talk, Alltagsbewältigung, Anspruch und Aktion“ stelle sie erste Arbeitsergebnisse, Gedanken und Fragen vor.

Paula Pedraza entwickele hypothetische Räume im Format eines Escape Rooms. „In einer Lesung imaginieren wir uns in diese Traumgebäude und erkunden die Beziehung zwischen Realität, Erinnerung und Unbewusstem“, heißt es.

Franziska Pierwoss und Jonas Leifert geben im Dialog mit Birgit Kaiser de Garcia, der Pressesprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, Einblick in den Stand ihrer Recherchen zu Transformationsgeschichten des Ruhrgebiets und verknüpfen sie mit Fragen der Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Umweltverschmutzungen.

Für das Programm „Zu Gast“ kooperiert Urbane Künste Ruhr nach eigenen Angaben mit wechselnden Institutionen aus dem Ruhrgebiet. Die Recherchen vor Ort sollen in eine Ausstellung münden. Urbane Künste Ruhr ist eine Einrichtung für Gegenwartskunst im Ruhrgebiet und ist wie Ruhrtriennale, Tanzlandschaft Ruhr und Chorwerk Ruhr Teil der Kultur Ruhr GmbH mit Sitz in Bochum.