Zoos wollen Bewusstsein für Artenschutz stärken

Für Zoos wie die Stuttgarter Wilhelma und den Zoo Karlsruhe wird der Artenschutz immer wichtiger. Das Besuchserlebnis solle auch ein Bewusstsein dafür wecken, dass die globale Artenvielfalt bedroht sei, sagte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin in einer Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Mit fast 1.200 Tier- und 8.500 Pflanzenarten gelte der Zoologisch-Botanische Garten als eine der artenreichsten Einrichtungen in ganz Deutschland und Europa.

Um die Vielfalt zu erhalten, sei die Nachzucht nicht nur bedrohter Arten in zoologischen Gärten genauso nötig wie Schutzmaßnahmen in den natürlichen Lebensräumen der Tiere und Pflanzen, hieß es. Über den Artenschutz-Euro leisteten Besucher zudem einen direkten Beitrag für Artenschutzprojekte in den Herkunftsländern.

Auch der Zoo Karlsruhe gehe, wie alle wissenschaftlich geführten Zoos, immer mehr vom klassischen Zoo hin zum modernen Artenschutz-Zentrum, sagte Pressesprecher Timo Deible. Mit seiner 2016 gegründeten Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe und dem 2019 eingeführten Freiwilligem Artenschutz-Euro gelte Karlsruhe als Vorreiter. Seitdem seien rund 3,5 Millionen Euro für Artenschutzprojekte weltweit – aber auch „vor der Haustüre“ – ausgegeben worden.

Für die Besucherinnen und Besucher werde neben dem Erholungswert und der Tierbeobachtung ebenfalls das Thema Artenschutz wichtiger. Mit mehr als eine Million Besuchern habe die Einrichtung wieder das vorpandemische Niveau erreicht, sagte Deible. Im Jahr 2015 hatten erstmals mehr als eine Million Menschen den Zoo Karlsruhe besucht.

Die Stuttgarter Wilhelma zählte 2023 ein Rekordjahr mit 1,8 Millionen Besuchern. Das seien zwölf Prozent mehr als im Jahr 2022 mit 1,6 Millionen Besuchern, teilte die Wilhelma mit. Damit sei sogar das bisherige Rekordjahr 2019 mit 1,68 Millionen Besuchern übertroffen worden. Der Einbruch der Jahre 2020 und 2021 mit Corona-Lockdowns und Begrenzungen der Kapazität sei überwunden.(0589/16.03.2024)