Anschlag auf Soldaten geplant

Ein 27-jähriger Syrer ist am Donnerstag verhaftet worden, weil er einen Anschlag auf Bundeswehrsoldaten im bayerischen Hof geplant haben soll. Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft dem Mann die Vorbereitung einer „schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ vor, wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag erklärte. Der Hinweis auf den geplanten Anschlag stamme von einem Zeugen aus dem Umfeld des Beschuldigten. Wie glaubwürdig der Zeuge sei, ob Beweismittel vorlägen und ob es sich um einen islamistischen Hintergrund handle, müsse erst ermittelt werden, sagte Herrmann. Das Vorgehen zeige aber, „dass bayerische Behörden bei einem Verdacht sofort handeln“.

Laut Generalstaatsanwaltschaft hat sich der Beschuldigte, der am 17. Oktober 2014 als Flüchtling nach Deutschland kam, vor wenigen Tagen zwei etwa 40 Zentimeter lange Macheten besorgt. Mit diesen habe er in der Innenstadt von Hof Soldaten in ihrer Mittagspause angreifen und töten wollen, teilte ein Sprecher mit. Gegen den Tatverdächtigen, der mutmaßlich Anhänger einer radikal-islamischen Ideologie sei, habe der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Hof am Freitagmorgen Haftbefehl erlassen. Bislang habe der Mann keine Vorstrafen gehabt. Bis zu einer Verurteilung gelte die Unschuldsvermutung, so die Behörde.

Der Bayerische Rundfunk (BR) zitierte hingegen den Hofer CSU-Landrat Oliver Bär mit den Worten: „Nach unseren derzeitigen Kenntnissen ist der Aggressor bereits zuvor straffällig geworden und wurde inhaftiert.“ Es gelte nun, den Sachverhalt und die Hintergründe aufzuklären und Konsequenzen zu ziehen, sagte Bär.

Zuvor hatte sich die Oberbürgermeisterin der Stadt Hof, Eva Döhla (SPD), erschüttert gezeigt. „Etwas Vergleichbares gab es bei uns in Hof bislang noch nie – das Zusammenleben mit mehr als 48.000 Menschen aus 127 Ländern verlief stets friedlich, und wir werden alles tun, dass dies auch in Zukunft so bleibt“, erklärte sie am Feitag. Sie sei der Polizei und den Sicherheitskräften „von ganzem Herzen dankbar, dass sie mit ihrem entschlossenen Eingreifen ein schlimmes Verbrechen verhindert haben“.

Am Donnerstag hatte ein 18-jähriger Österreicher am israelischen Generalkonsulat in München Schüsse abgegeben. Die Behörden gehen von einem versuchten Terroranschlag mit islamistischem Hintergrund aus. In Solingen hatte ein Attentäter bei einem Stadtfest am 23. August mit einem Messer drei Menschen getötet und acht verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, soll Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) sein. In Mannheim hatte am 31. Mai ein in Deutschland lebender Afghane bei einem Messerangriff einen Polizisten getötet.