Zentralrat und Kultusminister: Judenhass an Campussen stoppen

„Wir brauchen verlässliche Anlaufstellen für jüdische Studierende“: Der Zentralrat der Juden und die Kultusminister der Länder wollen gegen Antisemitismus an Hochschulen vorgehen.

Josef Schuster ist Präsident des Zentralrats der Juden
Josef Schuster ist Präsident des Zentralrats der JudenImago / epd

Der Zentralrat der Juden und die Kultusminister der Länder wollen verstärkt gegen Judenhass an Hochschulen vorgehen. Wie der Zentralrat mitteilte, habe nun ein erstes, länderoffenes Gespräch auf Ebene der Ministerinnen und Minister der Hochschulressorts und Vertretern der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) stattgefunden. „Wir brauchen strukturelle Veränderungen an den Hochschulen wie verlässliche Anlaufstellen für jüdische Studierende und klare Vorgaben gegen Organisationen und Gruppen, die Terror verherrlichen und Israel- und Judenhass propagieren“, forderte der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, nach dem Treffen.

Das Treffen sei ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Zusammenarbeit gewesen, an deren Ende messbare Empfehlungen im Kampf gegen Antisemitismus auf dem Campus stehen sollen.

Anfang Februar hatte ein Kommilitone einen jüdischen Studenten in Berlin angegriffen. Der Student der FU Berlin war mit schweren Gesichtsverletzungen im Krankenhaus behandelt worden. Der Angriff hatte eine Debatte über Antisemitismus an Hochschulen ausgelöst. Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober grassiere Antisemitismus an deutschen Hochschulen, beklagte der Zentralrat. Judenhass habe es dort aber auch schon zuvor gegeben.