Zentralrat der Juden hofft auf „gutes Miteinander“ Israels mit Palästinensern

Amnesty bezeichnet Israels Behandlung der Palästinenser als Apartheid. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, ist trotzdem unbeirrt in seiner Hoffnung auf eine Zwei-Staaten-Lösung.

Josef Schuster ist Arzt und seit November 2014 Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland
Josef Schuster ist Arzt und seit November 2014 Präsident des Zentralrates der Juden in DeutschlandImago / Sven Simon

75 Jahre nach der Staatsgründung Israels wünscht der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, dem Land vor allem Frieden. Nachdem sich das Verhältnis zu einigen arabischen Nachbarn deutlich gebessert habe, hoffe er, dass Israel auch mit dem palästinensischen Teil der Bevölkerung und in den palästinensischen Gebieten zu einem „guten Miteinander“ kommen könne, sagte Schuster dem Radiosender Bayern2.

Er sprach sich klar für eine Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt aus, „wenn ich die auch im Moment in der Praxis, in der Umsetzungsmöglichkeit, sehr schwer sehe“. Die Hoffnung dürfe man jedoch nicht aufgeben.

Ein gewöhnlicher Staat

Als „sicherer Hafen“ und „Lebensversicherung“ habe Israel für Juden in aller Welt eine zentrale Bedeutung, sagte Schuster. Heute sei das Land ein Staat wie jeder andere, was sich gerade an den politischen Auseinandersetzungen, beispielsweise beim Streit um die umstrittene Justizreform, zeige. Er sei beeindruckt, wie ein Großteil der Bevölkerung für den Erhalt der Demokratie auf die Straße gehe. Dass die Reform nun erst mal auf Eis gelegt wurde, sieht Schuster als „hoffnungsvolles Zeichen“.