Zentralrat der Juden enttäuscht über Antisemitismusbeauftragten

Empört reagiert der Zentralrat der Juden auf die Ernennung des Historikers Uffa Jensen zum Antisemitismusbeauftragten der Technischen Universität (TU) Berlin. “Linksextremen” werde damit der rote Teppich ausgerollt.

Der Zentralrat der Juden reagiert mit “großer Enttäuschung” auf die Benennung des Historikers Uffa Jensen zum Antisemitismusbeauftragten der Technischen Universität (TU) Berlin. Professor Jensen habe in der Vergangenheit nicht bewiesen, dass er die Situation von Jüdinnen und Juden verstehe, teilte ein Sprecher des Zentralrats am Montag mit.

“Er ist ein Gegner der IHRA Definition für Antisemitismus, die von der Mehrheit der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland aber auch weltweit befürwortet wird und von nahezu allen demokratischen Staaten in der Welt, inklusive der Bundesregierung, verabschiedet wurde.” In der “dramatischen Situation” nach dem 7. Oktober 2023 habe es Jensen nicht geschafft, “glaubwürdig” die Gefahren des muslimisch geprägten Antisemitismus zu benennen. Schon zuvor sei er mit “Relativierungen” aufgefallen, unter anderem in Bezug auf BDS oder die Hamas-Parole “From the River to the Sea”.

“Die Benennung durch die TU-Präsidentin und ihr Statement grenzen an Ignoranz gegenüber den jüdischen Studenten und Studentinnen”, so der Sprecher weiter. “Wir hätten mehr Empathie und Fingerspitzengefühl bei der Auswahl einer Person für diese wichtige Position erwartet. Hiermit wird Linksextremen und Hamas-Sympathisanten der rote Teppich ausgerollt.”

Uffa Jensen ist stellvertretender Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU. Am Montag teilte die Universität mit, dass Jensen zum Antisemitismusbeauftragten ernannt worden sei.