Der frühere Präsident der Zentralafrikanischen Republik, Francois Bozizé, ist in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er sei der Verschwörung und Rebellion schuldig, befand das Berufungsgericht in der Hauptstadt Bangui am Donnerstag, wie afrikanische Medien am Freitag berichteten. Das Urteil beinhaltet laut dem Nachrichtenportal „Jeune Afrique“ zudem lebenslange Zwangsarbeit. Bozizé putschte sich 2003 an die Macht und wurde 2013 durch einen Aufstand gestürzt. Er lebt im Exil in Guinea-Bissau.
Bozizé wurde für seine Rolle bei der 2020 gegründeten Rebellen-Koalition CPC verurteilt, die den Sturz der Regierung von Faustin-Archange Touadéra herbeiführen will. Laut „Jeune Afrique“ leitet Bozizé das Rebellen-Bündnis seit 2021. Neben Bozizé gab es 20 weitere Angeklagte, darunter zwei seiner Söhne sowie die Anführer der bewaffneten Gruppen, die der CPC angehören. Alle wurden dem Bericht zufolge in Abwesenheit zu lebenslanger Zwangsarbeit und Haft verurteilt.
In der Zentralafrikanischen Republik herrscht seit dem Sturz von Bozizé ein blutiger Konflikt, an dem Regierungstruppen und verschiedene Rebellengruppen beteiligt sind. Nach UN-Angaben sind Tausende Menschen getötet und mehr als eine Million vertrieben worden. Auch die Söldner der berüchtigten Wagner-Gruppe sind in dem Land präsent. Obwohl die Zentralafrikanische Republik über reiche Rohstoffvorkommen verfügt, hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung von etwa sechs Millionen Menschen zu wenig Essen.