Zensus 2022: Knapp zehn Millionen Kirchenmitglieder in NRW

Knapp 56 Prozent der 18 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen gehörten im Mai 2022 den beiden großen christlichen Kirchen an. 3,9 Millionen Bürgerinnen und Bürger und damit 21,8 Prozent waren Mitglieder der Evangelischen Kirche, wie das Statistische Landesamt (IT.NRW) am Mittwoch mit Verweis auf die Ergebnisse des Zensus 2022 erklärte. Sechs Millionen Menschen (34 Prozent) gehörten zur römisch-katholischen Kirche.

Im Vergleich zum vorangegangenen Zensus 2011 sei die Zahl der Protestantinnen und Protestanten in NRW bis 2022 um fast 18 Prozent gesunken, die Zahl der Katholikinnen und Katholiken um 15 Prozent, hieß es. 2023 sind die Zahlen der Kirchenmitglieder nach Angaben der Kirchen weiter gesunken.

Der höchste Anteil an Protestantinnen und Protestanten war laut Statistik 2022 in Erndtebrück im Kreis Siegen-Wittgenstein zu finden. Hier gehörten zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner der evangelischen Kirche an. Am geringsten war der Anteil mit 5,8 Prozent in der Gemeinde Selfkant. Den höchsten Anteil an Katholikinnen und Katholiken habe es mit 77,2 Prozent in der münsterländischen Gemeinde Heek gegeben, den niedrigsten mit 4,7 Prozent in den Gemeinden Hille und Hüllhorst im Kreis Minden-Lübbecke.

Zur römisch-katholischen Bevölkerung wurden laut Statistischem Landesamt die Mitglieder der römisch-katholischen Kirche gerechnet, nicht aber der Altkatholiken und verwandter Gruppen. Zur evangelischen Bevölkerung zählen die Mitglieder der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dem Zusammenschluss der zwanzig selbstständigen Landeskirchen in Deutschland.