Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sucht Zeitzeugen mit Kenntnissen zur Nutzung von Schloss Sondershausen nach dem Zweiten Weltkrieg. Besonders interessant seien Hinweise zur Zeit zwischen 1940 und 1951, als die vormalige Fürstin Anna Luise von Schwarzburg das Schloss bewohnte, teilte ein Stiftungssprecher am Montag in Rudolstadt mit. Ziel des Aufrufs sei, ein lebendiges Bild von der historischen Nutzung und von den baulichen Veränderungen an den alten Flügeln zu erlangen.
Die Informationen unterstützen die Planungen für die bevorstehenden Arbeiten an den alten Flügeln des Schlosses und helfen, die Geschichte des Denkmals ab 1950 nachzuvollziehen. Gefragt sind den Angaben zufolge Erinnerungen, Aufzeichnungen und Fotos, die Rückschlüsse zu Nutzungen, Ausstattungen und baulichen Zuständen erlauben.
Bis 1951 habe die Fürstin in Sondershausen gelebt. Kaum ein Jahr nach ihrem Tod sei die Thüringische Bibliotheksschule Sondershausen in die Räume eingezogen. Die Stiftung suche nun Informationen zu den Räumlichkeiten der Fürstin, zur Übergangsphase nach ihrem Tod und zur Zeit der Bibliotheksschule.
Die 1871 geborene Prinzessin Anna Luise von Schönburg-Waldenburg heiratete 1891 Fürst Günther Victor von Schwarzburg-Rudolstadt (1852-1925). Sie war zeit ihres Lebens als Förderin von Kultur und sozialen Einrichtungen tätig. Nach der Abdankung ihres Gatten im November 1918 folgte der Umzug nach Sondershausen, wo Günther Victor im April 1925 starb. Die Sowjetische Militäradministration beließ auch nach 1945 nach anfänglichem Zögern Anna Luise das Wohnrecht im Schloss.