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Zeitung: Weiter Lohnlücke zwischen Ost- und Westdeutschland

Ostdeutsche verdienen laut einem Zeitungsbericht weiterhin weniger als Westdeutsche. So lag das mittlere Bruttomonatseinkommen eines ostdeutschen Vollzeitbeschäftigten 2022 bei 3.157 Euro und knapp 600 Euro unter dem seines westdeutschen Kollegen (3.752 Euro), wie aus einer Sonderauswertung von Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervorgeht, die der “Rheinischen Post” (Samstag) vorliegt.

Demnach besteht eine Lohnlücke zwischen Ost und West auch noch 33 Jahre nach der Wiedervereinigung fort. Zwischen 2000 und 2022 sei sie aber von 642 Euro auf 595 Euro leicht geschrumpft. In diesem Zeitraum seien auch die Löhne und Gehälter in Ostdeutschland schneller als im Westen gestiegen.

Die gravierenden Lohnunterschiede sprächen “von Unfähigkeit und Ignoranz der Ampel und ihrer Vorgängerregierungen, die allesamt Ostdeutschland zur Billiglohnzone der Republik verkommen lassen” hätten, sagte Linken-Politikerin Susanne Ferschl. Die Vize-Fraktionsvorsitzende im Bundestag hatte die Sonderauswertung den Angaben zufolge bei der Bundesagentur angefordert. 33 Jahre nach der Wiedervereinigung müsse die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket zur Lohnangleichung verabschieden. Ein wesentlicher Baustein sei eine Steigerung der Tarifbindung, um so für höhere Löhne zu sorgen.