Zeitung: Roms Campingplätze werben um Heilig-Jahr-Besucher

Zum Heiligen Jahr 2025, das offiziell an Weihnachten beginnt, werden Millionen Menschen in Rom erwartet. Aber wo sollen sie alle unterkommen – angesichts von Wohnungsnot und explodierenden Übernachtungspreisen?

Wer im Heiligen Jahr 2025 nach Rom kommen will, sollte eine Übernachtung auf dem Campingplatz in Erwägung ziehen. Die rund 150 Einrichtungen in der Region werben mit einem besonderen Konzept um die Besucher, die zu dem katholischen Großereignis erwartet werden, wie die Zeitung “Corriere della Sera” (Montag online) berichtet.

“Im Heiligen Jahr wird Rom von Millionen Pilgern gestürmt werden”, sagte der Präsident des Freilufttourismus-Verbands Faita Lazio, Ubaldo Fusco. Zusammen mit den “normalen” Touristenströmen werde das Stadtleben noch chaotischer. Daher wolle die Branche Besucher überzeugen, Unterkünfte im Freien abseits des Verkehrs zu wählen. “Eine Lösung, die es Ihnen ermöglicht, das Weltereignis zu erleben, ohne auf Ausflüge und den Genuss einheimischer Produkte verzichten zu müssen”, sagte Fusco. Im Juni wolle die Branche ein eigenes Konzept dazu vorstellen.

Die Region Latium verfügt demnach über 85.000 Übernachtungsplätze in Bungalows, Mobilheimen oder Zelten, die einen jährlichen Gesamtumsatz von fast zwei Milliarden Euro erwirtschafteten. Etwa die Hälfte davon wird von den zehn Unternehmen in der Hauptstadt erzielt, die etwa 12.000 Menschen gleichzeitig beherbergen können. Die Kundschaft gibt etwa 60 Euro pro Tag aus und besteht zu 70 Prozent aus Familien mit drei bis vier Personen, die im Schnitt eine Woche bleiben.

Rund 60 Prozent der Freilufttouristen in Rom seien Ausländer, insbesondere Deutsche, Niederländer, Franzosen und Schweizer, hieß es. “Während der Pandemie war die Natur das beliebteste Freizeitziel der Italiener, ein Trend, der mit der Wiedereröffnung der Grenzen zwar nachgelassen hat, aber nicht verschwunden ist”, erklärte Gabriele Cantella, Direktor des “Flaminio Village” im Naturpark Vejo, etwa zehn Kilometer nördlich vom Vatikan. Pluspunkte seien die guten Verbindungen zum Zentrum, hochwertig ausgestattete Häuser und Anlagen sowie Schwimmbäder, die die Entfernung zum Meer wettmachten.

Das sogenannte Heilige Jahr, das der Papst üblicherweise alle 25 Jahre ausruft, wird am 24. Dezember feierlich eröffnet. Zuletzt hatten Übernachtungspreise in Rom bereits angezogen. Zur Eröffnung des katholischen Großereignisses wird eine Verschärfung der Situation in der Ewigen Stadt erwartet, die ohnehin jährlich Millionen Touristen anzieht.