Zeitung: Abschlussbericht zum Fall Dillinger fast fertig

Gegen den bereits gestorbenen Priester aus dem Bistum Trier liegen Missbrauchsvorwürfe vor. Zwei Sonderermittler arbeiten an der Aufklärung. Ihr Bericht könnte offenbar bald schon öffentlich vorgestellt werden.

Der Abschlussbericht der beiden Sonderermittler zu den Missbrauchsvorwürfen gegen den Priester Edmund Dillinger aus dem Bistum Trier soll laut einem Medienbericht Ende April öffentlich vorgestellt werden. Sie rechnen damit, das Dokument voraussichtlich in der zweiten Aprilwoche dem Sprecher der Aufarbeitungskommission, Gerhard Robbers, zu übergeben. Das berichtet der „Trierische Volksfreund“ (Dienstag) unter Berufung auf den Sonderermittler Jürgen Brauer. „Wir sind so gut wie fertig, schreiben derzeit unseren vorläufigen Abschlussbericht“, wird er zitiert. „Wir haben eine Menge über das bewegte Leben Dillingers herausbekommen.“

Der 2022 gestorbene Priester steht im Verdacht, über Jahrzehnte Jugendliche und junge Erwachsene nackt fotografiert und missbraucht zu haben. In seinem Haus wurden Fotos und Unterlagen gefunden, die diesen Verdacht nahelegen. Der ehemalige Koblenzer Generalstaatsanwalt Brauer und der frühere stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Trier, Ingo Hromada, untersuchen den Missbrauchskomplex – im Auftrag der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Trier (UKA).

Mitte Dezember hatten die beiden Sonderermittler ein ernüchterndes Zwischenfazit gezogen. „Gelingt es nicht, die an verschiedenen Stellen vorliegenden Erkenntnisse zusammenzuführen, besteht die Gefahr, dass die Aufarbeitung insgesamt Stückwerk bleibt“, hieß es seinerzeit bei der Vorstellung ihres zweiten Berichts.