Zehntausende demonstrieren in Hessen und Rheinland-Pfalz gegen rechts

In mehreren Städten und Kommunen in Hessen und Rheinland-Pfalz sind am Samstag Zehntausende Menschen Aufrufen zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gefolgt. In Marburg kamen nach Polizeiangaben 16.000 Menschen zusammen, gerechnet habe man mit 10.000, sagte eine Sprecherin der Polizei. Der Magistrat der Stadt hatte zu der Versammlung unter dem Motto „Marburg gegen Rechts“ aufgerufen.

Man habe mit dem 27. Januar für die Demonstration bewusst den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ausgewählt. „Wir stehen ein für unsere bunte, freiheitliche, demokratische und friedliche Lebensweise, die niemanden ausschließt“, hatte Marburgs Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD) vorab erklärt.

Auch in anderen hessischen Kommunen kamen am Samstag Tausende Menschen zusammen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. In Hofheim am Taunus und in Butzbach waren es nach Polizeiangaben jeweils 2.000 Menschen, in Hochheim am Main 600.

Für Ludwigshafen und Mannheim gingen städteübergreifend rund 15.000 bis 20.000 Menschen im baden-württembergischen Mannheim auf die Straße. Die Demonstration stand unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt – Demokratie erhalten“. Die Demonstrierenden versammelten sich auf dem Alten Messplatz, einige trugen Regenbogenfahnen.

Für Kaiserslautern schätzt die Polizei die Zahl der Teilnehmenden auf 6.000, angemeldet gewesen seien 500. „Rassismus tolerieren ist Rassismus“ und „Meine Stimme für Solidarität“ stand unter anderem auf Schildern von Demonstranten. Zur Demonstration aufgerufen hatte das Bündnis „Kaiserslautern gegen Rechts“ unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“. Mehr als 50 Organisationen, Vereine, Institutionen und Parteien hatten den Aufruf für „Solidarität, Vielfalt und Demokratie“ nach Angaben des Bündnisses vorab unterstützt.

In Worms haben sich nach Polizeiangaben 4000 Menschen friedlich versammelt. „Unsere Stadt bleibt bunt, wir pfeifen auf Nazis“ war auf einem großen Banner zu lesen. Auch hier hatten sich für den Protest unter dem Motto „Alle zusammen gegen die AfD“ zahlreiche Gruppen zusammengeschlossen.

In Zweibrücken kamen laut Polizei rund 650 Menschen zusammen. Auch in anderen rheinland-pfälzischen Kommunen wie Neustadt an der Weinstraße, und Frankenthal waren viele Menschen den Demonstrationsaufrufen gegen Demokratiefeindlichkeit gefolgt.

Schon am vergangenen Wochenende waren bundesweit Hunderttausende Aufrufen zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gefolgt. Auslöser dafür waren Correctiv-Recherchen über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern Ende November in Potsdam. Bei dem Treffen wurde über eine massenhafte Ausweisung von Menschen aus Einwandererfamilien gesprochen