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Zehn Jahre Nagelkreuzzentrum Cottbus

Die Aufnahme des Menschenrechtszentrums Cottbus in die weltweite Nagelkreuzgemeinschaft ist zum zehnten Jahrestag mit einem Festgottesdienst gefeiert worden. Der Vorsitzende der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Harald Geywitz, würdigte dabei am Dienstag laut vorab verbreitetem Manuskript das ehrenamtliche Engagement der Einrichtung für Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Das Menschenrechtszentrum im früheren Zuchthaus Cottbus gehört der Friedens- und Versöhnungsbewegung der Nagelkreuzgemeinschaft seit dem 10. Dezember 2015 an. Das Nagelkreuz wurde nach dem verheerenden Luftangriff der deutschen Wehrmacht vom November 1940 auf Coventry aus Überresten der zerstörten Kathedrale der britischen Stadt geschaffen.

Geywitz betonte, das Menschenrechtszentrum sei in der internationalen Nagelkreuzgemeinschaft ein besonderer Ort, weil es eine der wenigen nicht-religiösen Initiativen darin ist. Es sei „im engeren Sinne kein kirchlicher Ort“, aber ein Platz, „an dem Menschen mit christlichem Selbstverständnis die Wunden der Vergangenheit aufarbeiten“.

Weiter sagte er, die Nagelkreuzarbeit verbinde Versöhnung mit gelebter Friedensverantwortung und mache das Menschenrechtszentrum zu einem Ort der stillen, aber wirksamen Hoffnung. In Andachten werde dort für Menschen gebetet, die unter Diktatur und Gewalt gelitten haben und leiden. Dies gelte besonders für ehemalige politische Häftlinge des Zuchthauses und zugleich „für alle, die noch immer und immer wieder unter Diktaturbedingungen in Gefängnissen inhaftiert sind“.