ZDF plant mit mehr Geld für ZDFneo

Das ZDF hat bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) angekündigt, den Kanal ZDFneo ab dem Jahr 2025 deutlich ausbauen zu wollen. Das geht aus dem Entwurf des 24. KEF-Berichts hervor, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Das ZDF plant demnach für ZDFneo im Zeitraum von 2025 bis 2028 mit einem Budget in Höhe von insgesamt 480,5 Millionen Euro, das sind im Schnitt rund 120 Millionen Euro pro Jahr. Das ist laut der Kommission eine Steigerung um 30 Prozent gegenüber dem Vierjahreszeitraum von 2021 bis 2024.

Im Berichtsentwurf der KEF heißt es, diese hohen Kostensteigerungen finanziere das ZDF durch Einsparungen an anderen Stellen: „Das Beispiel zeigt, dass Einsparungen in erheblichem Umfang möglich sind.“ In der aktuellen Rundfunkbeitragsperiode beträgt das Budget von ZDFneo insgesamt 368,4 Millionen Euro, im Schnitt 92,1 Millionen Euro pro Jahr. 2025 soll der Etat zunächst auf 116,2 Millionen Euro ansteigen und sich sukzessive auf schließlich 124,2 Millionen Euro im Jahr 2028 erhöhen.

ZDFneo ist dem ZDF zufolge als Unterhaltungsangebot ausgerichtet auf die Zielgruppe der 25- bis 44-Jährigen. Das Programm entstand im November 2009 aus dem ZDFdokukanal. 2023 erreichte ZDFneo in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 2,0 Prozent, 2022 waren es 1,9 Prozent. Beim Gesamtpublikum kam das Programm in den Jahren 2022 und 2023 auf jeweils 2,6 Prozent.

Laut dem Berichtsentwurf will die KEF vorschlagen, dass der Rundfunkbeitrag ab Januar 2025 um 58 Cent auf dann 18,94 Euro pro Monat erhöht wird. Der Entwurf liegt den Sendern und den Bundesländern seit Ende November vor. Im Februar soll der Bericht in der endgültigen Fassung veröffentlicht werden.

Aus dem Berichtsentwurf der KEF geht hervor, dass die Kommission den vom ZDF angemeldeten gesamten Programmaufwand für die Jahre 2025 bis
2028 um 182 Millionen Euro kürzen will. Angemeldet hatte das ZDF einen Betrag von rund 6,39 Milliarden Euro für vier Jahre. Bewilligen will die Kommission nach ihren vorläufigen Berechnungen aber nur 6,21 Milliarden Euro.

Das ZDF wollte sich auf epd-Anfrage nicht zum geplanten Ausbau von ZDFneo äußern, auch nicht dazu, in welche neuen Programmformate der Sender investieren will. Solche Fragen könne das Unternehmen erst beantworten, wenn der 24. KEF-Bericht veröffentlicht worden sei, erklärte es dem epd. Es wollte sich auch nicht dazu äußern, welche Auswirkungen die vorgesehenen Kürzungen der KEF auf ZDFneo haben könnten.