ZDF kündigt umfassende Strukturreform für 2025 an

Weil lineares Fernsehprogramm kaum noch eine Rolle spiele, will das ZDF mit einer weitreichenden internen Strukturreform die Programmplanung zentral organisieren – und viel Geld sparen.

Das ZDF will sich neu aufstellen
Das ZDF will sich neu aufstellenImago / dts Nachrichtenagentur

Das ZDF will mit einer weitreichenden internen Strukturreform Programmplanung und -verbreitung künftig zentral organisieren. Bislang separate Arbeitsbereiche für das Hauptprogramm, die Digitalkanäle, 3sat, die Mediathek und diverse Social-Media-Kanäle würden dazu in einer neuen Direktion zusammengefasst, teilte die Sendeanstalt in Mainz mit. Auch Teile der bisherigen Hauptabteilung Kommunikation sollen der neuen Direktion, die noch keinen Namen hat, angehören. Start der neuen Strukturen soll der 1. Januar 2025 sein. ZDF-Intendant Norbert Himmler erklärte, es handele sich um den „größten Reformprozess im Unternehmen seit 25 Jahren“.

Das Programm soll nach drei Genres getrennt geplant werden

Das Programm soll danach nicht mehr separat nach Sendern und Ausspielwegen, sondern nach den drei Genres Information, fiktionale Inhalte und Unterhaltung sowie Kultur getrennt geplant werden. Die bisherigen Strukturen seien historisch gewachsen und in der Vergangenheit sinnvoll gewesen, sagte ZDF-Sprecher Alexander Stock dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie passten aber nicht mehr so gut zur veränderten Medienwelt, in der ein lineares Fernsehprogramm eine abnehmende Rolle spielt. Viele Fernsehsender in Europa, etwa die BBC oder Sendeanstalten in Skandinavien, hätten bereits einen ähnlichen Strukturwandel angestoßen.

Von der Reform erhofft sich das ZDF Effizienzsteigerungen, aber auch Einsparungen, etwa durch die Fusion von Führungsposten. Das Einsparpotenzial bei den Personalkosten wird auf rund 1,5 Millionen Euro jährlich geschätzt.