ZDF-Fernsehrat: Vertreter der Länder fehlen häufig bei Sitzungen

Die Vertreter der Bundesländer im ZDF-Fernsehrat nehmen weiterhin unterdurchschnittlich oft an den Sitzungen des Aufsichtsgremiums und seiner Ausschüsse teil. Das geht aus der Anwesenheitsliste für das vergangene Jahr hervor, die der Fernsehrat online veröffentlichte. Demnach kamen die insgesamt 60 Fernsehratsmitglieder auf eine Anwesenheitsquote von im Schnitt 78 Prozent. Speziell die 16 Ländervertreter erreichten nur einen Schnitt von 56 Prozent. Auch im Jahr 2022 hatte die Anwesenheitsquote des Gesamtgremiums bei 78 Prozent gelegen, die der Ländervertreter ebenfalls bei 56 Prozent.

Der Fernsehrat tagt grundsätzlich viermal pro Jahr. Die sechs Ausschüsse kommen in der Regel ebenfalls jeweils viermal jährlich zu Sitzungen zusammen.

Nur zwei Ländervertreter nahmen 2023 an allen Plenums- und Ausschusssitzungen teil: der ehemalige saarländische Finanzminister Peter Jacoby (CDU) und der frühere hessische Sozialminister Kai Klose (Grüne). Der bayerische Justizminister Georg Eisenreich (CSU), der im Dezember 2023 Fernsehratsmitglied wurde, nahm an der in dem Monat stattfindenden Fernsehratssitzung teil. Für ihn wurde somit eine Sitzungsteilnahme von 100 Prozent ausgewiesen.

Auf eine Teilnahmequote von 53 Prozent kam die sächsische Bundestagsabgeordnete Christiane Schenderlein (CDU), die Sachsen im Fernsehrat vertritt. Der Staatskanzleichef von Sachsen-Anhalt, Rainer Robra (CDU), und der nordrhein-westfälische Staatskanzleichef Nathanael Liminski (CDU) erreichten jeweils 50 Prozent.

Katrin Schütz (CDU), frühere baden-württembergische Wirtschaftsstaatssekretärin, kam auf eine Anwesenheitsquote von 38 Prozent, der Berliner Wirtschaftsstaatssekretär Severin Fischer (SPD) auf 25 Prozent. Ebenfalls auf eine Anwesenheitsquote von 25 Prozent kam der Thüringer Staatskanzleichef Benjamin-Immanuel Hoff (Linke). Er nahm im vorigen Jahr an einer der vier Sitzungen des Fernsehrats teil. Hoff gehörte 2023 keinem Fernsehratsausschuss an.

Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Heiko Geue (SPD) war ebenfalls nur bei einer von acht Plenums- und Ausschusssitzungen anwesend. Somit kam er auf eine Anwesenheitsquote von 13 Prozent.

Im vorigen Jahr nahmen auch Karolin Geier und Salomon Korn jeweils nur an einer Plenumssitzung des Fernsehrats und an keiner Ausschusssitzung teil. Geier ist Vertreterin aus dem Bereich „Senioren, Familie, Frauen und Jugend“ aus dem Land Brandenburg. Sie kam 2023 bei zwölf Sitzungsterminen auf eine Anwesenheitsquote von acht Prozent. Korn vertritt im Fernsehrat den Zentralrat der Juden in Deutschland. Seine Teilnahmequote belief sich 2023 auf 13 Prozent (bei acht Sitzungsterminen).