Im kommenden Jahr plant das ZDF Aufwendungen im Umfang von knapp 2,75 Milliarden Euro. Der Fernsehrat der Sendeanstalt billigte am Freitag den Haushaltsplan für 2026, der eine Entnahme von rund 105 Millionen Euro aus Rücklagen vorsieht. Intendant Norbert Himmler sagte in seiner Haushaltsrede, wegen der laufenden Verfassungsbeschwerde über den Rundfunkbeitrag sei es noch immer nicht klar, mit welcher finanziellen Ausstattung das ZDF planen könne. Grundlage der vorgelegten Berechnungen bleibe eine Anhebung der Haushaltsabgabe auf monatlich 18,94 Euro.
Im kommenden Jahr stehen für das ZDF zahlreiche Großereignisse an, darunter fünf Landtagswahlen, die Olympischen Winterspiele und die Fußball-Weltmeisterschaft. Der verabschiedete Haushalt biete Gewähr dafür, dass alle Sparauflagen eingehalten werden und das ZDF trotzdem seinem Auftrag gerecht werde, sagte der Intendant.
Himmler warnte davor, dass die wirtschaftliche Situation traditioneller Medienhäuser mit jedem Jahr schwieriger werde und sprach von einer „existenziellen Krise der Qualitätsmedien“. Daran seien die öffentlich-rechtlichen Sender jedoch nicht schuld. Entscheidend sei vielmehr die wachsende Dominanz ausländischer Big-Tech-Konzerne: „Globale Player diktieren uns die Regeln ökonomisch, technologisch, aber auch algorithmisch.“ Die großen Internetunternehmen allein würden die Auffindbarkeit von Inhalten kontrollieren und journalistische Angebote an den Rand drängen.