ZDF feiert Helene Fischers TV-Comeback

Zumindest aus Sicht ihrer Fans handelt es sich um das TV-Comeback des Jahres: Nach dreijähriger Pause zeigt das ZDF am ersten Weihnachtstag ab 20.15 Uhr wieder eine Ausgabe der „Helene Fischer Show“. Das Publikum, verspricht der Sender, könne sich auf eine abwechslungsreiche Mischung aus Musik, Artistik und außergewöhnlichen Choreografien freuen.

Gäste der dreistündigen Show sind unter anderem Peter Maffay, die US-Band Gossip, Popsängerin Nena, ESC-Gewinnerin Loreen, Dave Stewart mit Vanessa Amorosi sowie die schottische Kult-Band Simple Minds. Für Überraschungen dürften die angekündigten Duette sorgen. Fischers gemeinsamer Auftritt mit Rapperin Shirin David in der letzten „Wetten, dass..?“-Sendung hat bereits einen vielversprechenden Vorgeschmack gegeben.

Am 24. Dezember zeigt das ZDF wie seit vielen Jahren ab 20.15 Uhr „Heiligabend mit Carmen Nebel“. Am zweiten Feiertag bleibt das Zweite mit „Traumschiff“ ab 20.15 Uhr (Reiseziel Utah) sowie der anschließenden „Kreuzfahrt ins Glück“ (Menorca) ebenfalls seiner Tradition treu.

Auch im Ersten gibt es gewohnte Kost, zumindest nachmittags: Die ARD zeigt die „Sissi“-Trilogie am 25. Dezember ab 16.35 Uhr und ab 18.15 Uhr sowie am 26. Dezember ab 18.15 Uhr. Am 24. wiederholt das Erste ab 20.15 Uhr „Wenn das fünfte Lichtlein brennt“. Der Film erzählt episodisch, wie es Menschen ergeht, die Heiligabend an einem Provinzflughafen festsitzen. Die vortreffliche gespielte Tragikomödie enthält neben vielen amüsanten Szenen auch einige, die zu Tränen rühren.

An den beiden Feiertagen wird es dagegen im Ersten ab 20.15 Uhr ganz unweihnachtlich kriminalistisch. In dem „Wolfsland“-Krimi „Das schwarze Herz“ (25. Dezember) soll bei Görlitz eine Solarzellen-Fabrik entstehen, aber dann wird der Umweltgutachter ermordet. Die sorgfältige Bildgestaltung erfreut durch jene Zwischentöne, die einige der Mitwirkenden vermissen lassen.

Der Frankfurter „Tatort“ tags darauf ist ebenfalls nicht rundum gelungen: In dem Krimidrama „Kontrollverlust“ spielt Jeanette Hain eine Bildhauerin, die nicht damit klarkommt, dass ihr Sohn erwachsen wird. Darstellerisch ist der Film sehenswert, aber die Umsetzung ist allzu spannungsarm.

Höhepunkt des Kinderfernsehens an Weihnachten ist „Rapunzel und die Rückkehr der Falken“ (24. Dezember, ZDF, 16.30 Uhr). Die kühne Neuinterpretation des Klassikers ist optisch nicht so fulminant wie bisherige ZDF-Märchen, erfreut aber durch einige Schauwerte und ein ansprechend besetztes Ensemble, allen voran Andrea Sawatzki als gute Zauberin und Christina Große als böse Königin.

Die beiden neuen Episoden aus der ARD-Traditionsreihe „Sechs auf einen Streich“ sind dagegen im Vergleich zu einigen ausgezeichneten früheren Produktionen nur guter Durchschnitt. Der etwas unterkühlt inszenierte Film „Die verkaufte Prinzessin“ (25. Dezember, 15.30 Uhr) basiert auf bayerischen Sagen: Ein vom bösen Onkel beeinflusster Prinz will verhindern, dass seine ältere Zwillingsschwester den Thron besteigt; eine junge Frau, die sich als Mann ausgibt, vereitelt das Komplott.

Am zweiten Feiertag folgt „Das Märchen von der Zauberflöte“ (15.25 Uhr), eine recht freie Adaption des Librettos von Emmanuel Schikaneder: Zwei stattliche junge Männer wollen im Auftrag einer Königin die Prinzessin aus der Hand eines Schurken befreien, müssen aber feststellen, dass sie reingelegt worden sind. Der Film erfreut durch einige visuelle Effekte, aber die gelegentlich unfreiwillig komischen Darbietungen erinnern mitunter an ambitioniertes Amateurtheater.

Uneingeschränkt sehenswert ist dagegen „Die Schule der magischen Tiere“ (RTL, 25. Dezember, 20.15 Uhr): In der Kinderbuchverfilmung schließen zwei Außenseiter Freundschaft mit einem Fuchs und einer Schildkröte, die sprechen können. Während Sat.1 an Heiligabend wie jedes Jahr „Kevin – Allein zu Haus“ präsentiert (am ersten Feiertag folgt die Fortsetzung), setzt RTL auf Kontrastprogramm und überträgt ab 19 Uhr bis weit nach Mitternacht zwei Spiele der amerikanischen Football-Liga. Am zweiten Feiertag gibt es ein „Weihnachts-Special“ des Dauerbrenners „Wer wird Millionär?“. Sat.1 kontert mit dem Kinoknüller „Top Gun: Maverick“. Weihnachtshöhepunkt bei ProSieben ist die TV-Premiere des „Spider-Man“-Films „No Way Home“.