Zahlreiche Strafverfahren nach Razzia in Szenetreff “Fassfabrik”

Rund einen Monat nach einer Polizeirazzia bei einem rechtsextremen Kampfsporttreffen im Szenetreff „Fassfabrik“ in Hachenburg haben die Behörden 19 Strafverfahren eingeleitet. In 17 davon gehe es um die Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen, sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Dienstag bei einer Sitzung des Landtags-Innenausschusses in Mainz. Bei der Kampfsportveranstaltung, zu der in der Gaststätte ein Boxring aufgebaut worden war, seien unter anderem zahlreiche Bilder und Helme mit Hakenkreuzsymbolik beschlagnahmt worden. Auch jeweils ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen Beamtenbeleidigung seien eröffnet worden.

Polizeikräfte hatten das von einem regionalen Ableger der rechtsextremen Kleinpartei „Der III. Weg“ organisierte Kampfsportler-Treffen mit knapp 130 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet und den Niederlanden nach der Kontrolle aufgelöst. Die rechtsextreme Szene plane immer wieder Kampfsport-Aktionen, um neue Mitglieder zu rekrutieren. Der erfolgreiche Schlag gegen die extremistischen Kräfte sei auch ein Beleg für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Verfassungsschutz und Polizei.

Medienberichten zufolge wurde die „Fassfabrik“ in der Zwischenzeit vom bisherigen Besitzer an eine Investorengruppe verkauft. Mit dem Eigentümerwechsel soll auch die Nutzung der Räumlichkeiten durch die rechtsextreme Szene ein Ende finden.