Zahl der Todesfälle in Deutschland sinkt erstmals seit 2016

An Grippe oder Lungenentzündung starben 2023 rund 21.000 Menschen in Deutschland. Covid-19 war bei rund 26.000 Todesfällen das Grundleiden, 50 Prozent weniger als 2022.

In Deutschland sind im vergangenen Jahr weniger Menschen gestorben als im Vorjahr
In Deutschland sind im vergangenen Jahr weniger Menschen gestorben als im VorjahrImago / Seeliger

Rund 1,03 Millionen Menschen sind im vergangenen Jahr in Deutschland gestorben. Das waren 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr (2022: 1,07 Millionen), wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Erstmals seit 2016 sei damit die Zahl der Todesfälle wieder gesunken. Mehr als die Hälfte der verstorbenen Frauen und fast ein Drittel der verstorbenen Männer waren demnach 85 Jahre und älter.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren – wie in den Vorjahren – die häufigste ausschlaggebende Todesursache. Hierauf gingen mit rund 348.300 ein gutes Drittel aller Todesfälle zurück, gefolgt von Krebs (“bösartige Neubildungen”) mit 22,4 Prozent aller Todesfälle. Während die Zahl der Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen insgesamt um 2,7 Prozent zurückging, sank die Zahl der Todesfälle aufgrund von bösartigen Neubildungen nur um 0,5 Prozent.

Weniger Menschen an Covid-19 gestorben

An Grippe oder Lungenentzündung starben knapp 20.900 Menschen im Jahr 2023 und damit 13,1 Prozent mehr als im Vorjahr. 2022 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr noch 30 Prozent betragen. Der Anteil von Grippe und Lungenentzündung an allen Todesursachen lag im Jahr 2023 bei 2 Prozent der verstorbenen Menschen und damit wieder in etwa auf demselben Niveau wie vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Die Ursache Covid-19 war 2023 bei 25.768 (2,5 Prozent) der Todesfälle als Grundleiden angegeben. Das waren 50,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

4,8 Prozent oder 49.400 aller Todesfälle im Jahr 2023 waren auf eine nicht natürliche Ursache zurückzuführen, zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung (2022: 47.900). 20.800 Menschen kamen durch einen Sturz zu Tode.

Durch Suizid beendeten 10.300 Menschen ihr Leben – das waren 1,8 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr, aber 3,1 Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Verteilung zwischen Männern (73 Prozent) und Frauen (27 Prozent) sei dabei relativ konstant geblieben, hieß es. Auffällig sei, dass der Anstieg der Suizide im Jahr 2023 vor allem auf eine Zunahme bei den Frauen zurückzuführen sei (plus 8 Prozent), während es bei den Männern einen leichten Rückgang gab (minus 0,3 Prozent). An den Todesursachen insgesamt machten Suizide ähnlich wie in den Vorjahren einen Anteil von einem Prozent aus.