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Zahl der Suizide in Deutschland weiter gestiegen

Nach wie vor sterben deutlich mehr Menschen in Deutschland durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und AIDS zusammen. 2023 ist die Zahl der Suizide erneut leicht angestiegen.

Die Zahl der Selbsttötungen in Deutschland ist 2023 erneut leicht angestiegen. Wie das Nationale Suizidpräventionsprogramm (NaSPro) und die Deutsche Akademie für Suizidprävention am Sonntag in Kassel mitteilten, stieg die Zahl der Suizide gegenüber 2022 um 1,8 Prozent auf 10.304 Fälle. 2022 war die Zahl der Selbsttötungen erstmals seit mehreren Jahren wieder über 10.000 geklettert.

In Deutschland starben damit im Jahr 2023 deutlich mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und AIDS zusammen (ungefähr 7.393). 7.478 Männer (72,6 Prozent) und 2.826 Frauen (27,4 Prozent) töteten sich selber.

Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Suizide durch Medikamente, die um 85 Prozent seit 2020 auf 1.871 Fälle zunahmen. Dieser Zuwachs könnte nach Angaben der Experten mit der zunehmenden Zahl assistierter Suizide in Zusammenhang stehen, die in der offiziellen Statistik weiterhin nicht gesondert ausgewiesen werden.

Wie das Suizidpräventionsprogramm weiter mitteilte, unternahmen 2023 weit über 100.000 Menschen einen Suizidversuch. Das heißt, dass alle 5 Minuten ein Suizidversuch stattfindet.