Zahl der Kirchenaustritte in Hannover nimmt ab

Die Zahl der Kirchenaustritte in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover bleibt weiterhin hoch, nimmt aber ab. Die Welle sei abgeflacht, teilte ein Stadtsprecher am Dienstag mit. 2023 haben insgesamt 5.515 Personen ihren Austritt aus der Kirche erklärt, davon 3.944 aus der evangelischen Kirche. 1.494 Menschen kehrten der katholischen Kirche den Rücken, aus sonstigen Kirchen traten 77 Menschen aus. Im vergangenen Jahr gab es noch 7.262 Austritte in Hannover.

Der evangelische Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes zeigte sich erfreut über den Rückgang: „20 Prozent weniger Kirchenaustritte – eine gute Nachricht“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wir hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzt. Denn Kirche und Glaube sind ein wichtiger Halt in diesen Zeiten.“

Die Austritte können beim Standesamt der Stadt erklärt werden. Über Eintritte oder Übertritte kann die Stadt keine Auskunft geben. Die Wiedereintrittsstelle der evangelischen Kirche an der Marktkirche konnte am Dienstag noch keine Zahlen für 2023 vermelden. Allerdings sei gleich zu Beginn des aktuellen Jahres am 2. Januar bereits eine 34-jährige Frau eingetreten – der erste Eintritt in 2024.

Hannover gilt traditionell als Hochburg vor allem der evangelischen Kirche. Hier haben zahlreiche kirchliche Dachverbände und Zusammenschlüsse ihren Sitz. Die Zahl der Kirchenaustritte war in den vergangenen Jahren in Niedersachsen und ganz Deutschland deutlich angestiegen.