Zahl der Kirchenaustritte im Bistum Trier sinkt deutlich

Knapp 50 Prozent der Menschen auf dem Gebiet des Bistums Trier sind katholisch. Der Trierer Generalvikar sieht die Aufgabe, passende Angebote für die Menschen zu machen. Es gibt auch Wiedereintritte.

Im Bistum Trier hat sich der Mitgliederschwund im Jahr 2023 abgeschwächt. Weniger Gläubige haben der Kirche den Rücken gekehrt als im Vorjahr. Die am Donnerstag veröffentlichte bundesweite Kirchenstatistik verzeichnet für das Bistum 22.618 Austritte. Das sind 5.519 weniger als im Jahr 2022, als noch 28.137 Menschen die Kirche verließen.

“Wir sehen der Realität einer kleiner werdenden Kirche ins Auge und versuchen, unsere pastorale Arbeit anzupassen, aber auch neue Wege zu gehen”, sagte Generalvikar Ulrich von Plettenberg. Angesichts weiterhin hoher Austrittszahlen gelte es umso mehr, dem eigenen Anspruch gerecht zu werden, eine diakonische und missionarische Kirche sein zu wollen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2023 lebten 1.174.166 Katholiken auf dem Gebiet des Bistums; das sind 47,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Damit ist die Anzahl der Gläubigen im Vergleich zu 2022 mit 37.534 Personen weniger um genau ein Prozent gesunken – und ging langsamer als zurück in den Vorjahren. Bundesweit zählt die neue Kirchenstatistik rund 20,3 Millionen Katholiken – das entspricht 24 Prozent der Gesamtbevölkerung. 2022 lag die Gesamtzahl bei 20,94 Millionen.

Von Plettenberg zeigte sich trotz des anhaltenden Trends verhalten optimistisch: “Wenn wir Bedürfnisse und Erwartungen ernst nehmen und unsere Arbeit immer wieder selbst reflektieren, hoffen wir, vielen Menschen weiterhin ein spirituelles Zuhause und eine Gemeinschaft sein zu können.” Es gelte, den Menschen Angebote zu machen, die auf ihre Lebenssituationen zugeschnitten sind und die sie unterstützen. Er nimmt dabei die gesamte Gesellschaft in den Blick, spricht von Familien, Senioren, Menschen mit Beeinträchtigungen und geflüchteten Personen ebenso wie kirchenferne und kirchennahe Menschen.

Den Austrittszahlen gegenüber stehen 47 Eintritte von Menschen anderer Konfessionen und 210 Wiederaufnahmen. Die Teilnahmezahl an Gottesdiensten hat leicht zugenommen – von 3,8 auf 4,2 Prozent. 2023 lag die Zahl der Taufen bei 7.030. Zur Erstkommunion kamen 8.531 Kinder und zur Firmung 5.124 Jugendliche. Die Zahl der kirchlichen Trauungen lag bei 1.338. Katholisch bestattet wurden 15.651 Menschen.

Das Bistum an Saar, Mosel und Rhein hat eine Fläche von 12.870 Quadratkilometer mit 34 pastoralen Räumen und 430 Pfarreien. Es gibt insgesamt 446 Bistumspriester – davon 241 im aktiven Dienst und zusätzlich arbeiten 89 Ordenspriester im Bistum.