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Zahl der Journalistenmorde in Lateinamerika steigt weiter

In Lateinamerika sind seit Jahresbeginn mindestens 13 Journalisten getötet worden. Das sind bereits jetzt vier mehr als im gesamten Jahr 2024. Am gefährlichsten ist die Lage in Mexiko.

Seit Januar wurden mindestens 13 Journalisten in Lateinamerika getötet. Das sind vier mehr als im gesamten vergangenen Jahr 2024 insgesamt. Diese Zahlen teilte die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) am Freitag mit.

Am kritischsten ist die Lage in Mexiko. Das Land bleibt mit acht ermordeten Journalisten laut ROG das gefährlichste Land der Region. Trotz der Zusagen von Präsidentin Claudia Sheinbaum, die Pressefreiheit zu stärken, verzeichne Mexiko so weiterhin die höchste Mordrate an Medienschaffenden in Lateinamerika. Allein in diesem Monat wurden nach offiziellen Angaben zwei Journalisten ermordet und einer tot aufgefunden.

ROG verzeichnete gesichert außerdem zwei Morde in Peru, einen in Kolumbien, einen in Guatemala und einen in Ecuador. In allen Fällen sein die Journalisten vermutlich im Zusammenhang mit ihrer journalistischen Arbeit getötet worden, so ROG.

“Der Anstieg tödlicher Gewalt in diesen lateinamerikanischen Ländern ist alarmierend”, sagt ROG-Geschäftsführerin Anja Osterhaus. “Es braucht endlich ernst gemeinten politischen Willen, um dieser Gewaltspirale ein Ende zu setzen. Außerdem müssen die Verbrechen gründlich und unabhängig untersucht werden. Sie dürfen unter keinen Umständen straffrei bleiben.”

Die meisten betroffenen Journalisten hätten für kleine, lokale Medien gearbeitet und mehrere von ihnen bereits zuvor Drohungen erhalten, so Osterhaus weiter. Zwei von ihnen standen sogar unter staatlichem Schutz. ROG kritisierte, dass die zuständigen staatlichen Stellen nicht in allen Fällen Ermittlungen einleiten würden.

Zahlreiche Mordfälle und andere Gewalttaten gegen Medienschaffende blieben auch trotz Ermittlungen oft unaufgeklärt. “Diese Straflosigkeit sendet ein fatales Signal an Journalistinnen und Journalisten und kann dazu führen, dass sie aus Angst vor den Folgen nicht mehr berichten”, so ROG.