Zahl der HIV-Neuinfektionen in Thüringen gesunken
Die Fallzahlen an HIV-Infektionen in Thüringen liegen weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. In diesem Jahr seien im Freistaat bislang 44 neue Fälle gemeldet worden, teilte das Thüringer Gesundheitsministerium am Freitag in Erfurt unter Berufung auf Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin mit. 2023 seien in Thüringen 52 HIV-Neuinfektionen registriert worden.
Nach einer seit 2014 bundesweit rückläufigen Entwicklung ist laut Ministerium seit dem Jahr 2021 deutschlandweit wieder ein Anstieg der Inzidenz zu beobachte. Der Anstieg betreffe alle Altersgruppen ab 20 Jahren. Die höchsten Fallzahlen seien aktuell in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen und der 20-29-Jährigen zu beobachten.
Die amtierende Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) forderte anlässlich des Welt-Aids-Tages am Sonntag eine Enttabuisierung des Themas. Eine stigmatisierungsfreie und vertrauensvolle Kommunikation ermutige Menschen, Tests und Behandlungen in Anspruch zu nehmen. Das trage wiederum zur Verhinderung weiterer Infektionen bei, sagte Werner.
In diesem Jahr findet der Welt-Aids-Tag zum 37. Mal statt. Seit 1988 wird er jährlich am 1. Dezember begangen. Die diesjährige Gemeinschaftsaktion steht in Deutschland zum wiederholten Mal unter dem Motto: „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ Persönlichkeiten mit HIV berichten in der Kampagne von ihrem Alltag und ihrem Einsatz gegen Vorurteile.
Weltweit lebten 2023 nach Angaben der Vereinten Nationen rund 39,9 Millionen Menschen mit HIV. In Deutschland waren es nach Angaben des Robert Koch-Instituts etwa 96.700 Männer und Frauen.